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Alt 14.07.2009, 10:35
DiStefano DiStefano ist offline
Revoluzzer
 
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Volle Zustimmung zu Ninas Vorschlägen. Es gibt zur Zeit zu viele Modifikationen, die nicht sportgerecht sind, sondern die aus sachfremden Erwägungen eingeführt wurden.

Beispiel Massenstart: durch diese Modifikation glaubt man, sich dem Druck von Entscheidungen über nicht regelkonformes Verhalten (zu langsames Spielen, Zeitverzögerungen) entziehen zu können.

Beispiel reduzierte KO-Runde: auch das ist nicht der Sportlichkeit, sondern der überlangsamen Spielweise der Spitzenspieler geschuldet. Selbst durch die Bahnenwertung (an Stelle der Rundenergebniswertung) soll Zeit gespart werden, nämlich eben dann, wenn der Nachspieler nach dem ersten Schlag den Ball aufhebt und weitergeht.

Beispiel KO-Wertung über die gesamte Endrunde hinweg: dadurch soll künstlich "Pepp" in einen Wettkampf gebracht werden, der bei großen Schlagzahlabständen (vielleicht auch bei zu homogener Leistung?) angeblich langweilig wäre (es ist nicht erforscht, ob außenstehende Betrachter ohne Minigolfsachverstand dies genauso empfinden). Das gezielte Einbringen von (Pseudo-)Spannung, die letztlich nichts als Unvorhersehbarkeit ist, in wohlgeordnete Verhältnisse kann aber nur erreicht werden, indem der Aspekt der Leistungsgerechtigkeit leidet. Ähnliche Tendenzen finden wir auch in anderen Sportarten, wenn etwa diskutiert wird, beim Autorennen die Motorenleistung zu begrenzen, oder beim Fußball die Tore größer zu machen, damit ein auch nicht so gut gezielter Schuss mal reingeht.

Sachfremde Erwägungen wären dann hinzunehmen, wenn die dadurch angestrebten Erfolge auch erreicht würden. Aber das Thema Zuschaueranlockung und Attraktivität entpuppt sich immer mehr als Lebenslüge. Zumindest ist die Nominierungsentscheidung in den Fällen Henning und Noack konsequent und lobenswert.

Geändert von DiStefano (14.07.2009 um 10:44 Uhr).
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