Hi,
jetzt kommt doch ganz offensichtlich eine Diskussion in die Gänge, die endlich mal weitgehend sachlich geführt wird.
Es ist leider so, dass jeder Hinweis auf Missstände von manchen Funktionären als absolute Ehrverletzung angesehen wird, denn man muss ihnen pauschal eines zugute halten: Sie opfern einen Teil ihrer Freizeit, um etwas zu bewegen.
Was bewegt werden soll, wird von oben festgelegt. Also marschieren alle in die selbe Richtung und singen die gleichen Lieder (wer damit aufhört, fällt in Ungnade

). Jetzt sage mal einem solchen Funktionär, dass er seine wertvolle Freizeit für etwas verwendet, das uns nicht weiterbringt.
Diese Diskussionen polarisieren zwangsläufig und sind trotzdem dringend nötig.
Ich zitiere aus Deinem Beitrag:
Zitat:
Zitat von der Münchner
@Wate
Das auf den Heimanlagen kein Vereinsleben stattfindet kannst du nicht dem Spielsystem und dem Verband anlasten. Das liegt an den Vereinsmitgliedern.
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Würdest Du mir Recht geben, dass die meisten Spieler vor lauter eigenem Spiel überhaupt keine Zeit und Bereitschaft mehr haben, sich zum Ehrenamt oder zur Mitgliedergewinnung einzubringen? Bitte nicht spontan aus eigener Sicht antworten, sondern das Problem bundesweit sehen.
Zitat:
Ich finde unser System weder völlig bescheuert (sonst würde ich überhaupt nicht mehr spielen) noch überfrachtet (womit?)
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Bescheuert finde ich es aus 2 Gründen: Erstens sind die notwendigen Aufwände für ein Turnier viel zu groß und zu teuer. Die Turniere dauern zu lang und sind deshalb zur Mitgliedergewinnung untauglich. Was wir toll an diesem System finden, finden Neue ätzend. Hier liegt ein wichtiger Grund, warum kein Nachwuchs in die Vereine kommt. Zweitens geben wir offenen Auges unserem Minigolfverband damit den Todesstoss. Wenn das nicht bescheuert ist, was dann? Was glaubst Du denn bitte, wie viele Mitglieder wir in 5 Jahren noch haben werden? Überfrachtet: Müssen denn Ranglistenspiele für 5-10 Männeken sein? Warum sowas nicht mit Pokalturnieren verknüpfen, damit dort auch mal Geld in die Kasse kommt?
Zitat:
Wenn du bei deinem Amusement-Turnier 15 neue Leute gewinnst, dann entscheiden die sich nicht für den Sport, sondern für Fun, fun, fun. Das erhöht zwar die Mitgliederzahlen, aber bringt unseren Sport auch nicht weiter. Wir werden deswegen nicht mehr Spieler bekommen.
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Was nützt denn bitte unser Anspruch auf Sport, wenn wir in 10 Jahren noch mit 5000 Mitgliedern dastehen?
Zitat:
Wir sind immer noch ein Sportverband und staatliche Zuschüssen sind leider immer noch zu stark an sportliche Erfolge verknüpft, daher ist die Förderung des Spitzensports nicht nur eine logische Schlussfolgerung, sondern auch ein Schritt zur (finanziellen) Zukunft des Verbandes.
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Haben wir denn eine Zukunft? Mir geht es einzig und allein um den Fortbestand des Verbandes. Hierfür brauche ich keine Spitzensportförderung, sondern in der Breite Mitglieder, die mit viel Spaß bei der Sache sind. Hier liegt der Schlüssel für die Zukunft. Dass wir in Italien hoffentlich wieder viele EM-Medaillen holen, bringt uns keine neuen Mitglieder.
Zitat:
Die Bundesregierung oder wer immer dafür zuständig ist, sollte lieber mal diese Politik überdenken und der durchschnittlichen Leistung der Masse mehr Förderungswürdigkeit zuzusprechen, als den Spitzenleistungen Einzelner (ohne dass ich diese Schlechtreden möchte)
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Völlig einer Meinung, aber das wird nicht passieren. Im Gegenteil: Es steht zu befürchten, dass auch die Spitzensportförderung für die nicht olympischen sportarten heruntergefahren wird. Es steht zu befürchten, dass auch die TV-Gelder zurückgeschraubt werden. Und damit steht zu befürchten, dass unser Spitzensport überhaupt nicht mehr zu finanzieren ist.
Wollen wir Sport treiben, bis wir irgendwann mal tot umfallen oder unserem Verband eine Zukunftschance geben? Vieles was hierfür notwendig wäre, würde etlichen Spielern weh tun. Aber auch diese "etlichen Spieler" werden älter und irgendwann stehen wir vorm Nichts.
Zitat:
Die Nachwuchsproblematik ist meiner Meinung nach eher das gleiche gesellschaftliche Problem wie bei den Ehrenämtern. Momentan will sich niemand für irgendwas verpflichten und nach Möglichkeit keine Verantwortung übernehmen. Ein Ehrenamt wurde früher als Ehre angesehen (daher auch der Name), aber heutzutage betrachtet man es als Belastung, als zusätzliche Arbeit, der es auszuweichen gilt.
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Ganz konkret aufs Fallbeispiel Minigolf bezogen: Den Leuten ist das eigene Spielen wichtiger. Sie müssen hierfür einen immensen Aufwand betreiben, wenn sie ambitioniert dabei sind, sodass einfach keine Zeit mehr bleibt. Und da wir ein aussterbender Verband sind, in dem es keine überschüssigen Mitglieder für Ehrenämter gibt, wird das nicht besser.
Zitat:
Man fordert viel (auch hier im Forum), ist aber nicht bereit zu geben. Ein Vereinsbeitritt bedeutet eine Bindung von mindestens 1 Jahr, evtl. auch gesellschaftliche oder sportliche Verpflichtungen. Dem wollen viele ausweichen.
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Auch weil die attraktiven Angebote fehlen? Was hat denn ein neues Mitglied davon, in einen Verein einzutreten? Wenn er Pech hat und den Schläger einigermaßen halten kann, dann wird er sofort in eine Mannschaft gesteckt. Ach ja, Bälle braucht er ja auch noch .... Und alleine auf der Anlage rumgammeln, weil alle anderen in alle Winde verstreut am trainieren sind, bringt auch keine Freu(n)de.
Zitat:
Eine Lösung wäre evtl. eine Vereinsmitgliedschaft, die man mtl. kündigen kann. Viele Internetprovider und Telefongesellschaften machen es vor. Man tritt eher bei, wenn man weiß, dass man jederzeit wieder wegkommt.
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Ob das für Vereine gut wäre?