Es wird sehr schwierig sein, hier etwas zu bewegen, und ich will auch begründen, warum ich das so sehe. Unser kleiner Verband ist dermaßen kompliziert aufgestellt, dass sich kaum einer bereitfinden wird, sich Dinge aufzuladen, die ihm 3 Nummern zu groß vorkommen. Falls doch, wird der jetzige Präsident nicht bereitwillig das Feld räumen, sondern im stillen Kämmerlein versuchen, Mehrheiten zu bilden bzw. zu festigen.
Welche Reaktionen löst diese Diskussion zum Beispiel im Spitzensportbereich aus? Der dürfte (obwohl es auch dort genügend Antisympathie gegen den Präsidenten gibt) geschlossen zu ihm halten, weil die Angst umgeht, dass bestehende Strukturen, die man lieb gewonnen hat, möglicherweise zerbröseln. Hier fehlt mir ein klares Bekenntnis zum Spitzensport bzw. eine schlüssige Aussage, welche Rolle der Spitzensport unter neuer Führung spielt.
(Warum kapselt man den Bereich Spitzensport z.B. nicht als e.V. ab, sucht für ihn Sponsoren und baut einen zweiten viel mitgliederträchtigeren Bereich Breitensport auf, der unter anderer Verwaltung steht?)
Möglicherweise wird auch schon jetzt die Angst vor Veränderung geschürt, wobei Diskussionen im Auwi-Forum (selbst erlebt) gerne gehandelt werden, um Stimmung zu machen.
So wurde ich in der Vergangenheit 2x gefragt, warum ich mich nach 3 Jahren Amtszeit so umgekehrt hätte. Ich hatte mir solche Gespräche sehr zu Herzen genommen, aber nach 8 Monaten Abstinenz ist die Ruhe eingekehrt, die einer braucht, um Dinge emotionsloser und klarer zu beurteilen. Und ich habe aufgehört, mich verbiegen zu lassen und mir unnötigerweise ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen.
Wir werden unsere Zukunft mit der Doppelspitze Zimmermann/Seiz nicht gebacken kriegen. Ich habe in anderen Diskussionen immer wieder versucht aufzuzeigen, wohin uns der eingeschlagene Weg führt und wie sich die Mitgliederentwicklung in 10, 20 Jahren für den Verband darstellt. "Nur" darum geht es mir. "Wir" turnen in Sotschi und Asien herum, als hätten wir im eigenen Land nicht genügend Probleme, wir zahlen mal eben 5000 Euro aus der Portokasse, damit eine chinesische "Mannschaft" bei der WM in Dänemark am Schläger ist, um die Anerkennung als Sportart nicht zu gefährden. Herrje, wenn immer weniger Interesse an internationalen Veranstaltungen besteht, dann sollte man in erster Linie mal daran denken, warum das möglicherweise so ist und ob es Not tut, krampfhaft an Dingen festzuhalten, die es immer mehr Nationen weniger wert sind.
Im Breitensport tut sich nicht wirklich was. Michael hat allerdings mit Recht an anderer Stelle ausgeführt, dass hier auch ein Verschulden der Landesverbände und der Vereine anzuklagen ist. Aber wo sind die großen Anreize? Wenn der DOSB für Familiensport Mittel auslobt, werden Familiensportfeste ins Leben gerufen (an und für sich eine prima Idee). Prospekte und Infoblätter können angefordert werden, aber die Logistik, die notwendig ist, um solche "Feste" nicht zu herkömmlichen Publikumsturnieren verkommen zu lassen, fehlt gänzlich. Nun könnte man auch hier argumentieren, dass jeder Verein seines Glückes Schmied selber ist. Wenn ich allerdings weiß, dass von dieser Seite seit 20 Jahren nichts kommt, dann hilft auch Blauäugigkeit nicht weiter. Nichts desto trotz haben sich diese Familiensportfeste dort bewährt, wo ein rühriger Verein etwas auf die Beine gestellt hat. Ansonsten ist mittlerweile Trübsal eingekehrt.
Wird hier im Auwi-Forum eine neue Idee vorgebracht, kann man das meist im nächsten Minigolf-Magazin als längst vorgehabt nachlesen. Was ist mit den Bereichen Schulsport und Betriebssport? Was ist mit der Idee, zukünftig nur noch mit gemischten 4er- oder 5er-Mannschaften bis zur WM hin zu spielen? Oder will man krampfhaft an der Geschlechtertrennung festhalten und darauf hoffen, den Mangel an Sportlerinnen durch künstliche Befruchtung oder sonstwie beheben zu können? Warum tragen DMV, EMF und WMF dieser europaweiten Abwärtsentwicklung nicht Rechnung?
Ich weiß nicht, wie ernst es Dir mit Deinem Vortrag ist und ob Du eine mehrheitliche Meinungsbildung Deines Verbandes hinter Dir weißt. Falls ja, dürfte es ein Leichtes sein, die paar fehlenden Stimmen bis zur nächsten Versammlung abzusichern. Du wirst z.B. im hohen Norden, falls das Konzept stimmt und die Personen glaubhaft sind, ganz bestimmt Gehör finden.
Ich persönlich bin gerne bereit, unter anderer Führung als Pressefritze

wieder in den Ring zu steigen.