Die Sportvereine in Deutschland haben in den letzten Jahren über 200000 Mitglieder verloren. Selbst Fußballvereine haben mittlerweile Probleme, Mannschaften "voll" zu kriegen.
Schuld daran ist ausgerechnet das Investitionsprogramm "Zukunft, Bildung und Betreuung" der Bundesregierung aus dem Jahr 2003. Es stellt vier Milliarden Euro zur Verfügung, um den Ausbau von Tausenden Ganztagsschulen zu finanzieren. Es sollte dafür sorgen, dass Familie und Beruf vereinbar werden. Dieses Programm erweist sich nun als Sargnagel für die Sportvereine.
Hausaufgaben, Förderstunden, Arbeitsgemeinschaften und Bewegungsspiele in der Ganztagsschule fordern ihren Tribut: Danach sind die Kids platt, und die Eltern haben auch keinen Bock mehr, ihre Kinder nach diesem anstrengenden Tag erneut abzugeben und sie zum Verein zu kutschieren.
Randsportarten wie Minigolf haben unter diesem Wandel besonders zu leiden.
Genau dort, wo das Problem entsteht, liegt allerdings unsere Chance. Wir müssen in die Schule hineinkommen mit Angeboten für die Ganztagskinder.
Dafür brauchst Du allerdings Leute, die bereit sind, ihre Zeit zu opfern und die für diese Ausgabe auch qualifiziert sind.
Bei uns läuft das leider nur ansatzweise und verpufft zu 99 % nach kurzer Zeit.
Aber wir spielen weiter 1. Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Bundesliga, wir stülpen uns Regeln über, die mitunter keiner mehr versteht und haben uns mit unserer Blindheit selbst ins Abseits gestellt.
Deshalb sehe ich auch beim allerbesten Willen keine Zukunft für den Vereinssport Minigolf, so wie wir ihn sehen.
Wir brauchen ein radikales Umdenken, und wem das alles zu radikal ist, der wird vielleicht in 20 Jahren zur Einsicht kommen.
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