Das wäre wünschenswert, lieber taffo. Wir werden auch im Präsidium des DMV Brainstorming machen, um zu Lösungen beitragen zu können.
Es darf auch nicht darum gehen, was die 1. Liga will. Es ist ja nun an Fakten klar festzumachen, dass das bestehende System zwar letztlich Meister ermittelt, aber immer wieder für Zündstoff sorgt. Wenn fast 60 % der Spieltage der letzten fünf Jahre nur verkürzt abgeschlossen werden konnten, dann stimmt was nicht. Auf die jeweilige Wettersituation hinzuweisen, ist ebenfalls mühselig. Vielmehr könnte es sogar sein, dass der sich vollziehende Klimawandel noch viel mehr auf die Spieltage einwirkt.
Mit 12 Teams benötigte die Liga für vier Runden Eternit in den letzten fünf Jahren durchschnittlich 10 1/2 Stunden. 2004 war beim Ligaauftakt (ABZ schrieb davon) tatsächlich mal um 17 Uhr Feierabend, aber da gab´s auch nur fünf Damenteams.
Wenn man das weiß, dann soll mir bitte mal jemand plausibel erklären, wie man auch vier Runden auf Beton oder Filz absolvieren kann, wenn nach 18:30 Uhr nicht mehr gespielt werden darf. Das ist auch im Eiltempo nicht machbar und, wie gesagt, stets von äußeren Einflüssen mit abhängig.
Was bedeutet das für mich als Presseonkel des Verbands? Bereitwillige Regionalsender der öffentlich-rechtlichen Anstalten kommen zum Dreh, müssen nachmittags zum Fußball, Handball oder sonst wohin. Für die abendliche Sportsendung wird dann eine telefonische Ergebnisübermittlung vereinbart. So, und jetzt beginnt die Sendung um 18:45 Uhr, und auf der Anlage ist noch kein Ende der Fahnenstange abzusehen. Wir vergeben uns mit solchen Mammutveranstaltungen die Chance auf regelmäßige Berichterstattungen in aktuellen Sportsendungen. Turniere/Spieltage von 10-12 Stunden sind nur für uns selbst spannend. Nicht Minigolf spielende Zuschauer schauen dann mal 45 Minuten zu, nicken an der Anzeigentafel anerkennend über die tollen Runden und verschwinden sang und klanglos. Welche Signalwirkung entsteht dabei auf mögliche neue Mitglieder? Kein Jugendlicher wird es toll finden, am Turniertag von morgens um halb Sechs bis abends um 20 Uhr auf der Anlage zu verbringen, wohl wissend, dass er danach noch 4,5 oder 6 Stunden Heimreise hat. Montags ist Schule, Uni oder Beruf, und wir reden von Leuten, für die Minigolfen nur zweitwichtigste Sache der Welt ist.
Jugendliche haben heutzutage einen vielfältigen Freizeitbedarf. Entscheiden sie sich fürs Minigolfen und zeigen dort Klasse, bestimmt Minigolf aber die totale Freizeit.
Vor diesem Hintergrund wird es in der 1. Liga auch unterschiedliche Meinungen zum bisherigen Spielsystem geben. Leute, die bedingungslos alle Freizeit dem Sport widmen (können), werden sagen: Lassen wir das doch so. Andere, die montags früh wieder arbeiten müssen, würden aber auch gerne erstklassig spielen. Letztere werden immer wieder Leute und Situationen ausmachen, die Zeit gekostet haben.
Soll man jetzt ganz platt sagen: Sollte jeder wissen, auf was er sich in Liga 1 einläßt?
Können wir wirklich so aus dem Vollen schöpfen, um Spieler(innen) mit weniger finanziellen oder zeitlichen Ressourcen auszugrenzen?
Und was ist mit den tiefbayrischen und hochnordischen Teams? A....karte oder was?
Hier drüber reden, ist übrigens ganz nett, aber die Umsetzung neuer Ideen an maßgeblichen Stellen viel wichtiger.
Es gibt Ansätze genug. Männlein/Weiblein getrennt spielen lassen, Kanonenstart, Reduzierung der Mannschaftsstärke auf z.B. nur noch fünf Spieler (bei den Herren), samstags eine Runde vorziehen. Vielleicht würden ja auch 12 Bahnen pro Runde reichen, oder wer fühlt sich als Held, wenn er Aschenbecher oder Vulkan trifft?
In jedem Fall sollte der Außenwirkung Rechnung getragen werden, und ich habe jetzt bewußt nicht Medien geschrieben.
Und für mich ein weiterer Aspekt ist das weit verstreute Spielen. Was bringt das dem Verein? Nichts, außer ein paar Pötten, dir irgendwann auf dem Regal verstauben. Aber Mitglieder lockst Du damit keine, denn wo kein Vereinsleben auf der Anlage stattfindet, kann sich höchst selten was entwickeln. Aber mit diesem Einwurf kämen wir vom Thema Bundesliga weg.
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