Das Geld liegt auf der Strasse...!?

[André Schmidt]

Ich weiss nicht so recht wie ich anfangen soll ?

Den meisten Foris unterstelle ich, dass sie "Landeier" sind und in der Provinz leben ?
Vielleicht tangiert euch dieses topic darum auch gar nicht, weil euch meine Beobachtungen fremd sind und ihr sie nicht nachvollziehen könnt (=das ist durchaus verständnisvoll gemeint und bitte nicht als Vorwurf zu verstehen !!!). -

Ich komme gebürtig aus der dunkelsten Provinz ("Ostwestfalen") und lebe seid sieben Jahren in Hamburg.
Seid zwei Jahren beunruhigt mich eine persönliche Beobachtung: Die "Sammler" mehren sich... ?!
Ich fahre fast jeden Tag mit der S-Bahn zweimal eine Strecke von ca. 15 km - d.h.: etwa zehn Stationen. Zwangsläufig betrachte ich meine Mitfahrer und/oder schaue aus dem Fenster. [B]JEDEN TAG (!)[/b] sehe ich (je Fahrt ! ) zehn bis zwanzig Menschen; die Mülleimer durchsuchen. Sie suchen nach PFAND-ARTIKELN. Eine leere Dose Bier bringt 25 Cent - eine leere Flasche bringt 8 Cent. Manche Sammler agieren nur in der Dunkelheit - aus Scham ?

Ich lebe in einem der reichsten Länder der Welt und bin ganz bestimmt nicht mit einer "goldenen Rosette" geboren.
Aber diese Menschen im "deutschen Wohlstandsmüll" wühlen zu sehen berührt mich ehrlich zutiefst !?

Ist dies [m]ein Großstadtproblem ? Ich würde mir & euch das wünschen ???

Aber es sind m.M. nach ´zig; hunderte; tausende - und hoffentlich nicht allzuviel mehr...

[wate]

Es gibt in einer Wohlstandsgesellschaft immer zwei Seiten der Medaille. Die einen haben soviel Wohlstand, daß sie ihre Pfandflaschen wegschmeißen, statt wegbringen können, und die anderen profitieren davon. Sicherlich gehört ein wenig Mut dazu, Mülltonnen zu durchstöbern, aber lohnen täte sich das allemal. Muß ja nicht für eine Buddel Schnaps draufgehen. Vielleicht könnte man die Armut in Deutschland bekämpfen, wenn es als Pfand einen Euro pro Flasche gäbe?

Ich erinnere mich gerade an meine Kindheit, als ich bei Heimspielen von Wormatia Worms immer die weggestellten Bierflaschen eingesammelt und versilbert hatte. War alle zwei Sonntage ein nettes Taschengeld.

[MAXX]

Zitat von wate

Vielleicht könnte man die Armut in Deutschland bekämpfen, wenn es als Pfand einen Euro pro Flasche gäbe?

na das ist doch endlich mal n konstruktiver Ansatz zur Behebung von Armut.
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das einzig Tröstliche an dieser Angelegeneheit ist der Gedanke, dass es "uns" trotz aller Jammerei anscheinend so gut geht, dass manche Menschen von dem leben können, was andere wegwerfen.
Bestes Beispiel dafür sind die Flohmärkte; da tauchen viele Dinge auf, die andere zum Sperrmüll getan haben. Da gibts richtige "Profis", die die Sperrmülltermine ermitteln, und dann mit nem Auto oder Kleinlaster "auf Tour" zum Durchstöbern gehen. (ist nebenbei eigentlich illegal, weil der Sperrmüll dem gehört, der ihn rausgestellt hat)
Ich hab hier schon Sachen rausgestellt, in der Hoffnung, dass sie jemand mitnimmt und wurde nie "enttäuscht".

Und was diese "Sammler" anbelangt, hab ich schon auch den Eindruck, dass es mehr geworden sind. Auch da gibts welche, die das perfektionieren.
Ich jogge manchmal am Mainufer. Neulich überholt mich einer mit dem Fahrrad, und ich sehe, wie er einen Papierkorb nach dem anderen durchguckt. Irgendwann ist er so weit weg, dass ich ihn nicht mehr sehen kann. Beim Zurücklaufen sehe ich ihn wieder-auf der anderen Mainseite.

[RealZicke]

Da ich auch in Hamburg lebe noch dazu im stadion beim hsv arbeite sehe ich es auch
Aber ist doch gut jeder wirft freiwillig seine Flasche weg und die Umwelt wird geschont und die bedürftigen verdienen Geld also perfekt in meinen Augen

[Raila]

Schlimm finde ich dann nur die Leute die die Flaschen dann noch zerdeppern damit keiner das Pfand kassieren kann. Ich wohne in der Nähe einer Dico und da ist das ständig der Fall.
Übrigens früher in der Kinderzeit habe ich mir so meinen Schwimmbadsommer finanziert. Fürs papier sammeln gabs Freikarten und die Flaschen sammlte man in die eigene Tasche.

[Crunchy Frog]

...das Geld liegt WIRKLICH auf der Strasse - jeder Trottel darf sich nach "peanuts" bücken...!? Wenn ICH (!) anstatt Geld zu mehren, dasselbe "vernichte" (z.B. einen 5 €uro Schein) blüht mir folgendes:


Münzen und Scheine gehen in das Eigentum des Inhabers über; die vielfach behauptete Aussage, die Europäische Zentralbank sei der Eigentümer, der Inhaber nur berechtigter Besitzer, gilt nicht für den Euro. Das Eigentum an Geld wird wie bei Inhaberpapieren durch einfache Einigung und Übergabe verschafft (§ 929 Satz 1 BGB).
Für den Euro gilt, dass die Zerstörung von Zahlungsmitteln weder rechtswidrig noch strafbar ist. In Deutschland gilt § 903 des Bürgerlichen Gesetzbuches, wonach der Eigentümer mit seinen Sachen grundsätzlich nach Belieben verfahren darf. Jeder Besitzer von Geld kann entscheiden, sein Geld nie mehr auszugeben und damit für immer aus dem Umlauf zu nehmen.
Mit einer unumkehrbaren Beschädigung von Zahlungsmitteln wird Geld auch nicht vernichtet, sondern nur unumkehrbar aus dem Umlauf genommen. Die Bundesbank leistet jedoch für absichtlich beschädigte Geldscheine keinen Ersatz.
In manchen Ländern (z.B. den USA ) kann die Zerstörung von Zahlungsmitteln aus vielerlei Gründen strafbar sein, beispielsweise wenn durch die Zerstörung die Abbildung eines Staatsoberhauptes oder geschützte Symbole beschädigt werden und eine solche Beschädigung strafbar ist.

ERGO: Wenn "Banken" (...Namen, nennt jemand NAMEN...??? ) billiardenschweren Mist bauen, dann ist das vollkommen in Ordnung ! WARUM ? Weil auch jeder Hartz5-Empfänger jederzeit seine Billiarden fröhlich einem Osterfeuer zuführen darf. So what...??? Frage: was IST "Eigentum" ?