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Dies & Das Hier kann über aktuelle Ereignisse diskutiert werden oder über Dinge, die ansonsten interessieren. Jeder kann Diskussionen eröffnen oder sich daran beteiligen. Privatgespräche bitte ausschließlich im 'Stammtisch' führen.

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  #1  
Alt 02.04.2007, 23:39
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Frage Ladenöffnungszeiten!!!

Ich habe am Wochenende gemütlich mit meiner Schwiegermutter auf dem sofa gesessen und haben unsere Stadt Zeitung gelesen und sind auf ein Bericht gestossen.Da stand drinn das ein paar Geschäfte in Hildesheim und andere Filialien in anderen Städten auch bis 22 Uhr auf haben und vielleicht auch bald rund um die Uhr.


Was haltet ihr davon,dass die Geschäfte solange auf haben?



Eure Meinung ist gefragt

MFG


Jessica
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  #2  
Alt 02.04.2007, 23:43
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Standard

Ladenöffnungszeiten: Keine einheitliche Linie

Kurz vor der Freigabe der neuen Ladenöffnungszeiten herrscht in Niedersachsens Einzelhandel kein einheitliches Bild darüber, wo und wann Kunden länger einkaufen können. Sicher ist bislang nur, dass noch nichts sicher ist - es soll viel experimentiert werden.
Von Seiten der Verkäufer ist zu hören, dass kleine Geschäfte und ländliche Regionen die neue Regelung eher nicht ausnutzen wollten. Ballungsgebiete und größere Handelsketten zeigten hingegen Interesse. Übergreifend wird die Vermutung geäußert, dass es Monate brauche, bis sich die Öffnungszeiten eingependelt hätten.
“2007 wird das Jahr des großen Experiments“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Hannover-Hildesheim, Ullrich Thiemann. Über die geplanten Öffnungszeiten habe er „sehr unterschiedliche Angaben“ gehört. So habe eine große Textilhauskette in Hannover angekündigt, an sechs Tagen die Woche bis 23 Uhr zu öffnen. Ansonsten herrsche Uneinigkeit über die Kernöffnungszeiten. „Aber die Flexibilität, die wir jetzt haben, ist auf jeden Fall positiv“, sagte Thiemann. Wenn Läden um 20 Uhr noch voll seien, könnten die Kunden in Ruhe zu Ende bedient werden.
„Die Geschäfte in unseren Städten und Gemeinden versuchen, ein einheitliches Bild abzugeben“, sagte der Geschäftsstellenleiter des Braunschweiger Einzelhandelsverbandes, Mark Alexander Krack. Viele tendierten zur 20-Uhr-Grenze, auch wenn das etwa in Gifhorn anders ausschaue als in der Braunschweiger Innenstadt. Die neuen „Schloss- Arkaden“, die zunächst von 6 bis 24 Uhr öffnen, brächten dort viele Mitbewerber unter Zugzwang. „Die Kleinen klagen, keine Frage“, sagte Krack.
In Gebieten, die vom Tourismus leben, werden große Hoffnung auf die neue Regelung gesetzt - ein einheitliches Bild gibt es aber auch dort nicht. „Touristen lieben es, zu allen Tages- und Abendzeiten shoppen zu gehen“, sagt der Geschäftsführer des Harzer Verkehrsverbandes, Michael Lücke, in Goslar. Für den Tourismus sei das nur positiv. Noch sei jedoch überhaupt nicht erkennbar, ob das Angebot tatsächlich angenommen werde. Selbes gilt für die beliebte Nordseeinsel Norderney: „Man muss abwarten“, sagte eine Sprecherin des Ordnungsamtes. Es müsse sich alles erst einmal einspielen.
Der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes in Göttingen, Willy Klie, begründete das uneinheitliche Bild mit unterschiedlichen Interessen. „Wir werden sicher nicht morgens um sechs Herrenanzüge verkaufen und auch die Kinder werden nicht schon vor der Schule neu eingekleidet.“ Kein Mensch werde am späten Abend die Brötchen für den Morgen kaufen. Tatsache sei, dass der Einzelhandel in den Städten rund 50 Prozent seines Tagesumsatzes bereits am Vormittag mache. „Dann hat die ’grüne Wiese’ erst 20 Prozent.“
Doch es gibt auch Gebiete, in denen jetzt schon klar ist, dass sich nicht viel ändern wird. „Das Gros der Geschäfte in der Lüneburger Heide wird seine jetzigen Ladenöffnungszeiten nicht ändern“, sagte Heinz-Georg Frieling, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Harz-Heide in Lüneburg. In der Fläche seien einfach nicht die Kunden dafür da. Auch die rund 200 Händler in der Lüneburger Innenstadt wollten trotz der neuen Freiheiten vorerst nichts ändern. In der Woche blieben die Läden bis 19 Uhr, am Samstag bis 18 Uhr geöffnet. „Man hat es schon länger probiert, aber es hat nichts gebracht“, sagte Gerhard Kreutz vom Lüneburger Stadtmarketing.
In Osnabrück wird ebenfalls abgewartet. Schon die Öffnung bis 20 Uhr habe die Kundschaft nicht angenommen, sagte der Geschäftsführer des Unternehmerverbandes des Einzelhandels, Peter Konermann. „Spannend wird vielmehr die Frage, wie mit der Kurort-Regelung umgegangen wird.“ Diese könnten künftig in der Zeit vom 15. Dezember bis zum 31. Oktober sonn- und feiertags für acht Stunden mit Ausnahme des Karfreitages und des ersten Weihnachtsfeiertages öffnen. Einzelhändler in Nachbarorten fühlten sich dadurch benachteiligt.

Der Landtag hatte Anfang März ein Gesetz zur Neuregelung der Ladenöffnungszeiten in Niedersachsen verabschiedet. Es besagt im Kern, dass ab April von Montag 0 Uhr bis Samstag 24 Uhr Waren ohne zeitliche Beschränkung verkauft werden dürfen. Für bestimmte Tage, Branchen und Regionen gelten Ausnahmen.



Mfg


Jessica
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  #3  
Alt 03.04.2007, 00:50
Benutzerbild von MAXX
MAXX MAXX ist offline
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Registriert seit: 30.11.2006
Ort: Frankfurt/M.
Beiträge: 1.607
Standard

Zumindest im Lebensmittelbereich werden die sog. "Großen" die kleinen Tante-Emma-Läden noch mehr platt machen.
Der Inhaber eines Familienbetriebes kann sich nicht 14 bis 16 Stunden hinter den Verkaufstresen stellen, und hat auch wegen der geringeren Abnahmemengen höhere Einkaufspreise bei den Großhändlern, so das das Anstellen einer weiteren Kraft sich vermutlich nicht rechnet.
Als das hier in Hessen auf 20:00 Uhr verlängert wurde, haben fast noch alle sofort mitgezogen; nach anfänglichem Zögern auch ALDI.
Dann wurde das (erstmalig zur WM) auf 22:00 Uhr erweitert, und hier im Stadteil hat jetzt nur ein großer REWE-Markt bis 22 Uhr geöffnet gehabt. Seit ein paar Wochen ist allerdings der Penny bis auf 21:00 Uhr nachgerückt, und fängt jetzt auch eine Stunde früher an.
So schaukelt sich das langsam hoch, weil aufgrund der geringen Gewinnspannen es sich kein Discounter mehr leisten kann täglich eine Stunde Umsatz weniger zu haben als sein ortsansässiger Mitbewerber. Dazwischen werden die Kleinen zermahlen (Bäckereien, Getränkemarkt, Gemüsehändler schließen alle zwischen 18 und 19 !!! Uhr).
Der Umsatz an der Tanke dürfte auch zurück gegangen sein, was sich an den Spät-Kunden und ihren Einkäufen erkennen lässt. Überwiegend junge Leute, die Getränke und Party-Knabberzeug kaufen.

Ein großes Einkaufscenter hier (viele kleinere Läden, aber auch "Ketten") rudert allerdings mittlerweile schon wieder zurück, nur noch Donnerstags bis Samstags bis 22:00 Uhr und freies Parken. (Kostet sonst was)

Ich persönlich bin natürlich mit meinen unorthodoxen Arbeits-, Schlaf- und Wachzeiten ein Nutznieser der längeren Öffnungszeiten. Bei mir könnten die Läden nachts um zwei zu machen und dann würde ich wahrscheinlich immernoch zu den letzten Kunden gehören.
__________________
SiegNatur !

Geändert von MAXX (03.04.2007 um 01:00 Uhr).
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  #4  
Alt 03.04.2007, 09:03
Benutzerbild von Raila
Raila Raila ist offline
Goldfinger
 
Registriert seit: 30.11.2006
Ort: im Rheinland
Beiträge: 5.977
Böse

Als einer der Betroffenen kann ich dir dazu folgendes sagen
1. Die Freigabe der Ladenschlußzeiten hat nur den Großstädten und den darin beheimateten Groß- und Filialbetrieben einen Mehrumsatz gebracht.

2. Der Facheinzelhandel der kleinen und mittleren Städte leidet darunter und blutet aus und damit auch die Vielfalt der Geschäftswelt. Am Ende steht die Verödung dieser Städte

3. Viele sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen sind dadurch gestrichen worden oder in höchster Gefahr, da durch die Schichtarbeit nur noch auf Teilzeit oder in den meisten Fällen auf 400.-- Eurokräfte zurück gegriffen wird.

4. Die Lebensumstände der Angestellten im Einzelhandel und deren Familien, und das betrifft überwiegend Frauen haben sich in den letzten jahren durch eben diese Schichtarbeit rigoros verschlechtert.

5. Die Politiker die den Quatsch mit der Freigabe der Ladenschlußzeiten beschlossen haben wollten sich nur auf billigste Art, (kostet Sie ja nix) beliebt machen vieleicht hat der Ein oder Andere sogar noch ein Trinkgeld von diversen Konzernleitungen für diese Beschlüße erhalten

6. Man weiß jetzt überhaupt nicht mehr wo man dran ist. Bei uns in der Stadt liegen die Schlußzeiten zwischen 14.00 Uhr und 20.00 Uhr und eine Einheit kriegt man bei den vielen kleinunternehmen eh nie hin.

7. Würden einige mal eine vernünftige Kosten-Nutzenrechnung aufmachen würden sie schnell merken das eine sogenannte Spätöffnung nix in die Kassen bringt sondern nur kostet. Diese Kosten müßten dann eigentlich wiederum auf die Preise umgelegt werden. kann man aus Konkurenzgründen aber nicht. Also was macht man? Man kürzt Gehälter Weihnachts - oder Urlaubsgeld oder streicht die letzter beiden ganz. Und wofür? Damits andere bequemer haben.

Vielen Dank für diese großartige Erungenschaft.
__________________
Wenn man sich selber nicht schlau macht wird mans nimmer.
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  #5  
Alt 03.04.2007, 09:59
Benutzerbild von Struppi
Struppi Struppi ist offline
La chère pleine, Moderatorin
 
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 2.473
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Hallo ich werde mich auch mal dazu äußern. Da ich ja auch im Lebensmitteleinzelhandel arbeite und zwar bei Kaufland in Berlin.

Dieser Laden liegt in einen Einkaufscenter, dass heißt wir haben eine Menge Kunden. Wir haben in der Woche bis 20 Uhr geöffnet und Samstags bis 24 Uhr, was sehr gut angenommen wird. Die ersten 2 Monate hatte das Center auch Mo - Sa bis 22 Uhr geöffnet gehabt und das wurde halt zurückgenommen.

Ich persönlich finde es auch nicht schön, jeden Samstag zu arbeiten. Aber schließlich muß ich zugeben, dass ich nur alle 3-4 Wochen etwa mit den langen Samstag dran bin.

In einer Großstadt wie Berlin ziehen auch nicht alle Läden mit.
__________________
Wer nie einen Hund gehabt hat, weiß nicht, was Lieben und Geliebt werden heißt.

Arthur Schopenhauer, (1788 - 1860)
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  #6  
Alt 03.04.2007, 10:24
Benutzerbild von Lenny
Lenny Lenny ist offline
Graf Zahl
 
Registriert seit: 05.12.2006
Ort: bei Berlin
Beiträge: 8.819
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Die Freigabe der Ladenschlußzeiten ist - in letzter Konsequenz - ein absolut vernünftiger Schritt. Verschiedene Regionen haben ganz unterschiedliche "Ansprüche" an Ladenschlußzeiten. Warum sollen in einer Weltstadt wie in Berlin um 18 oder 20 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden, damit eine einheitliche Linie mit irgendeiner meinetwegen rheinischen Provinz erzielt wird?

Es hat sich m.E. gezeigt, dass mit dieser Regelung eine Eigenverantwortlichkeit der Geschäfte erzielt wird, zu ermitteln, welche Öffnungszeiten wirklich Sinn machen und der Zwang des Nachziehens hat deutlich nachgelassen. Gerade die Tatsache, dass unterschiedliche Läden unterschiedliche Öffnungszeiten haben, spricht für die Regelung.

Im übrigen sind letztlich auch die Angestellten des Einzelhandels Nutznießer der Regelung: Ich kann mich an Zeiten erinnern, da gerade dort Tätige kaum selbst Gelegenheit zum Einkaufen hatten und durch die verlängerten Öffnungszeiten profitieren.

Wer bspw. in Berlin (oder auch an Orten) dem expandierenden Tourismus eine wichtige Grundlage beschneiden möchte, kann ja wieder zu Öffnungszeiten von 9-18 Uhr zurückkehren. Früher haben wir ja auf den Bäumen auch ganz gut gelebt...
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