Zitat:
Zitat von Lenny
Seien wir doch mal ehrlich und realistisch: Die, die ungezwungene Spielchen, einfach mal so spontan und ohne Verpflichtung (und mit oder ohne Bierchen) machen wollen, die können wir versuchen zu unterstützen, aber warum sollten die dann in einen Verein gehen, wo sie den Verpflichtungen einer Gemeinschaft unterworfen sind? Und wer dann tatsächlich in einen Verein gehen möchte, der will dann auch mehr, der will einen ernsthaften Spielbetrieb und keine "hier mal grillen, da mal ein bißchen pitschen". Wir nehmen uns genau die Ernsthaftigkeit, die wirklich der Antrieb und die Motivation für eine genauere Beschäftigung mit der Sportart sein werden, wenn wir anfangen, in den unteren Bereichen nur noch mit "anarchistischen Grundstrukturen" zu arbeiten; und die Leute, die wir hoffen damit zu binden, können das, was ihnen vorschwebt, viel leichter außerhalb aller Verbandsstrukturen betreiben. In Berlin gab es zur Jahrtausendwende eine rege Jedermannszene, die vom Verband tatkräftig unterstützt wurde. Viele hatten aber lange Zeit überhaupt kein Interesse, diesen sicheren, ungezwungenen Hafen zu verlassen und an ihrem Status quo irgendetwas zu verändern.
|
Da beschreibst du das ganze Dilemma, in dem wir stecken, sehr exakt.
Einen Vereinsbeitritt erreiche ich dann, wenn ich einen Mehrwert schaffe, den der Spieler beim "freien" Golfen nicht hat und den er für erstrebenswert ansieht. Letzteres wird von der 20-Millionen-Spieler-Diskussion in die Sackgasse geführt - die Zahl kommt aus einer (von mir übrigens nicht selbst gefälschten
) Statistik aus den 80er-Jahren und wird, ohne dass sie jemals hinterfragt wordenb wäre, immer wieder hervorgekramt.
So wenig, wie von 30 Millionen Gelegenheitsradlern 15 Millionen in die Vereine gehen, so wenig haben wir ein Potenzial von 20 Miliionen Minigolfern, 19,95 Millionen - der Geier weiß, wie viele es wirklich sind -.werden nie auf die Idee kommen, Minigolf im Verein zu spielen. Um die verbleibenden 50.000, wenn es denn so viele sind, um die geht es.
Worin kann der Mehrwert eines Vereins bestehen?
Sicher ist er dann da, wenn ein zeitgemäßes Vereinsleben existiert, zu dem manche einfach "dazugehören" wollen. Ein Teil davon kann durchaus auch darin bestehen, vereinsinterne Wettspiele an Wochentagen anzubieten (hier m.W. noch nicht diskutiert).
Aber er kann sich auch dadurch einstellen, wenn ich ein niederschwelliges Wettkampfangebot nach außen zur Verfügung habe, mit geringen Fahrstrecken und kleinem Zeiteinsatz - Kontakte nach außen, Wettspiele nicht immer mit den selben Leuten usw.
Wir können nicht in die Zukunft sehen, kein noch so genialer Vorschlag hat eine Garantie, dass er einschlägt - ganz riskant wäre es, erstmal die vorhandene Struktur zu zerschlagen und dann weiter zu sehen, was wir denn als nächstes tun, wie es hier auch immer wieder zu lesen ist. So jagen wir die Spieler davon, die nach den heutigen Regeln spielen wollen und haben doch keine Gewähr, dass die Idee des breitensportlich orientierten Verbandes sich durchsetzt.