Immer wieder das gleiche Thema, immer wieder die gleichen Argumente und Vorschläge. Also werfe ich meine Gebetsmühle auch mal wieder an:
Wenn wir unseren Erfolg an der Zahl der Menschen messen, die sich in unser hergebrachtes megazeitverschluckendes Spielsystem mit Eingang in die Deutsche Rangliste einlassen, dann haben wir von vornherein verloren. Das werden immer weniger, weil unser Althergebrachtes einfach nicht mehr in die Zeit passt.
Ich glaube auch nicht, dass es immer Leute geben wird, die so spielen wollen, zumindest nicht so viele, dass man einen geregelten Verbandsspielbetrieb vorhalten kann.
Wenn wir also weiterhin glauben, nur das Vereinsmitglied wäre ein gutes Vereinsmitglied, das möglichst rasch ganzes Wochenende für ganzes Wochenende auf den Plätzen steht und megaviele Runden in traditionellen Mannschafts- oder Einzelturnieren investiert, den wird der Frust nicht mehr loslassen, der wird Ranglistenteilnehmer vergleichen und ganz traurig werden.
Wir müssen andere Anreize setzen.
Das Angebotsspektrum der Vereine muss sich nach den Leuten richten und nicht andersherum.
Mitglieder gewinne ich dort, wo der Verein ein attraktives Angebot macht - ob das nachhaltige Familienangebote, Deutsches Sportabzeichen, lockere Spaßturniere, Vereinsabende oder andere Programme sind. Dafür muss auch die Möglichkeit bestehen, angebotsbezogen nur für eine begrenzte Zeit Mitglied zu werden - z.B. 2 Monate bis zum Erwerb des Sportabzeichens. Um so etwas zu ermöglichen, hat der DMV das Beitragssystem pauschalisiert - so wird auch nicht gleich jedes neue Mitglied mit einem Beitragsaufschlag bestraft.
Wenn unser Denken nicht mit der Zeit geht, gehen wir mit der Zeit (pling - ein Euro für die Phrasenkasse, ich weiß)Aus diesen Spaß-Angeboten heraus kann man dann, wenn es glücklich läuft, einzelne Personen gewinnen, die den traditionellen Wettkampfsport ausprobieren wollen und vielleicht, vielleicht, gibt es auch ein paar, die dabei bleiben.
Was nützt uns die tollste Öffentlichkeitsarbeit, von Walter Teupe von null auf hundert in einskommasechs Sekunden begonnen, von Heiner Sprengkamp und seinem Team kein bisschen schlechter weiter betrieben, wenn wir als Sportart mit unserem System alle Interessenten mit unserem altertümlichen Verständnis von Wettkampfsport gleich wieder in die Flucht schlagen.
Umdenken - Breiten- und Familiensport, das wäre unsere Zukunft! Nicht die Teilnehmer an Turnieren zu Ranglisten.
Wir habe die Chance! Wir sind weiter ein populärer Sport!
Aber wir haben nicht mehr das in die Zeit passende System.
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