Zitat:
Zitat von Lenny
Ob Kegeln mit seiner immensen Anerkennung als Sportart und stundenlangen TV-Präsenzen als Beispiel taugt...? Und ist da die Vermengung von Vereinssport und Betriebs-/Freizeitsport wirklich so groß?
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Ich war früher auch einige Jahre im Betriebssport- und Freizeitkegelbereich (sogenannte "Stadtmeisterschaften" mit breit angelegtem Ligenspielbetrieb) tätig. Die Unterschiede zum Sportkegeln bestanden damals nicht in einer weniger leistungs- und erfolgsorientierten Grundeinstellung der Ausübenden, sondern im Wesentlichen aus folgenden bewusst in Kauf genommenen sportlichen "Unkorrektheiten":
- man musste nicht die schlimmen ärmellosen Leibchen tragen (Stichwort: verschwitztes Achselhaar)
- man durfte mit Löcherkugeln werfen, wenn man wollte (brachte deutlich mehr Holz)
- unter den Zuschauern durfte Alkohol konsumiert und (damals noch) geraucht werden
Übertragen auf unseren Sport müsste dies in etwa bedeuten: beim "Freizeit"-Minigolf müssten alle diejenigen zweifelhaften sportlichen Regel-Verschlimmbesserungen, bei deren Einführung immer wieder ein entsetzter Aufschrei der Sportskameraden zu hören ist, nicht zur Anwendung kommen, sondern dieses Minigolf liefe nur nach solchen Regeln ab, die die "breite Basis" intuitiv als sinnvoll ansieht. Regelungstechnische Auswüchse und "Höhenflüge" der Verbandskommissionen, bisweilen vorgenommen aufgrund von außen kommender Sachzwänge, blieben in ihrer Auswirkung dem sogenannten Spitzen- und Leistungssport vorbehalten.
So weit, so gut - aber wieviele der im jetzigen Verband noch organisierten 4200 Aktiven würden dann wohl vom Aktiven-Bereich in den "Freizeit"-Bereich wechseln (in welchem man wieder alle möglichen baumerlackierten Bälle spielen, sportliche Straßenschuhe anziehen und Alkohol trinken dürfte und einen gleich hohen sportlichen Spaß hätte)? Vor allem, sobald sich dort so etwas wie ein regelmäßiger Spielbetrieb bildet?