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Dies & Das Hier kann über aktuelle Ereignisse diskutiert werden oder über Dinge, die ansonsten interessieren. Jeder kann Diskussionen eröffnen oder sich daran beteiligen. Privatgespräche bitte ausschließlich im 'Stammtisch' führen. |
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13.02.2010, 14:28
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Teenager
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Registriert seit: 25.11.2006
Beiträge: 237
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Dass die Rattenfängerei des Herrn W. durchaus fruchtet, ist an mancher Äußerung - auch schon in diesem Thread - abzulesen. Nur: Sind die 7,4 Milionen (!) Hartz-4-Empfänger alle "Sozialschmarotzer" denen man "alles kürzen" sollte? Ist es nicht derselbe W., der jetzt sagt, es sei ein Unding, dass, wer nicht arbeitet, mehr hätte, als manch einer, der arbeitet und dann aber gegen einen Mindestlohn hetzt, der dazu beitragen soll, dass ein Mensch in Vollzeitarbeit in diesem Land auch wenigstens von seinem Lohn existieren kann? Ist das Gedächtnis mancher Leute wirklich so schlecht? Wer realisiert z.B., dass die Aufhebung des Mindestlohnes im Postbereich zu massiven Lohnkürzungen führen wird? Auch bei Mitarbeitern dieser Dienste, die bereits JETZT unterstützendes ALG2 erhalten, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können! Jaja, ich weiss: alles Schmarotzer! Aber nein - plötzlich sind ja auch die Geringverdiener (qua Definition des Herrn W. - und auch von Angie - bisher KEINE "Leistungsträger") als letztes Wählerpotential in den Fokus des FDP-Vorsitzenden gerückt.
Dieser W. ist einfach widerlich!
Geändert von Mr Bojangles (13.02.2010 um 14:33 Uhr).
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13.02.2010, 18:47
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Wunschtitel möglich
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Registriert seit: 30.11.2006
Ort: Frankfurt/M.
Beiträge: 1.607
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@ Lehrling,
die Einstellung die du hier schreibst ist weit verbreitet und wird auch immer wieder durch die Mainstream-Medien kolportiert. Aber das heisst noch lange nicht, dass es auch richtig ist.
So hat z.B. eine interne Studie der Bundesanstalt für Arbeit vor Jahren (Datum müsste ich raussuchen) ergeben, dass lediglich 0,6% !!! der Hartz IV Empfänger Mißbrauch betrieben haben. Diese Studie ist nie veröffentlicht worden.
Die derzeit anscheinend steigende Zahl von Mißbrauch -der keinesfalls zu entschuldigen oder zu rechtfertigen wäre- hat mehrere Gründe:
1. die Rechtslage ist ist in vielen Punkten noch nicht geklärt, so dass manches als Mißbrauch gedeutet (und gezählt) wird, dass sich nach Abschluß der Prozesse als rechtmäßig herausstellen wird.
2. selbst die Sachbearbeiter, welche die Anträge bearbeiten und befürworten (oder ablehnen) sind auf Grund schlechter Schulung oftmals nicht in der Lage alle rechtlichen Aspekte dieser komplizierten Materie zu kennen.
Das führt dazu, dass Befürwortungen oder Berechnungen zu Gunsten der Antragsteller vorgenommen werden, die sich hinterher als falsch rausstellen. Auch diese Fälle werden den Antragstellern dann als Mißbrauch untergeschoben. (Sie hätten es ja schließlich besser wissen müssen als die Sachbearbeiter)
Wenn du also jetzt hier in den Proll-Sendungen des Unterschichten-TV immer und immer wieder solche Schmarotzer die es durchaus in geringem Maße (siehe obige Studie und Gründe) geben mag, vorgeführt bekommst, dann stehen diesen aber ca. 99,4% ehrlicher und wirklich Arbeitsuchenden gegenüber.
Und auch deine "Zwangsarbeit"-Idee ist mehr als fragwürdig.
1. selbst dafür müssen Gelder bereit stehen z.B. für Arbeits-, Sicherheits- und Betriebsmittel sowie Verwaltungsangestellte die das Ganze organisieren und überwachen.
2. was passiert denn mit denen, die diese Arbeiten bisher machen? Logo, die werden arbeitslos! Super Idee.
3.Oder was passiert mit denen , die in dieser Branche die von so einem Zwangsarbeiter besetzt ist einen Job suchen? Richtig: arbeitslos.
Zusammenfassend: wenn jemand -wie jetzt Her Westerwelle- "einfache" Lösungen anbietet, macht es immer Sinn erstmal hinter die Kulissen zu schauen, bevor man sie kritik- und gedankenlos nachplappert oder befürwortet.
Aber - und das halte ich allen, die wie du vermutlich im harten Berufsleben stehen- zugute: es ist nicht einfach hinter die Zusammenhänge zu kommen, wenn man sich tagaus tagein mindestens 9 Stunden abrackert um seine Familie ernähren und einen bescheidenen Lebensstandard aufrecht erhalten will.
__________________
SiegNatur !
Geändert von MAXX (13.02.2010 um 18:54 Uhr).
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13.02.2010, 20:21
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Pantoffelheld
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Registriert seit: 16.12.2006
Ort: 46485 wesel
Beiträge: 1.932
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Zitat:
Zitat von michens
Lieber Lehrling, was Du hier von Dir gibst ist plattes Parolen dreschen. Ich sehe keinerlei sinnvolle Argumente.
Und wohin sowas führen kann, hat die Geschichte gezeigt.
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Auch mir ist bewußt was die Geschichte gebracht hat und ih habe hier nicht von Zwangsinterierung und Einlagerung gesprochen also vorsich mit Deinen Äußerunge Michens!!
Ich sage lediglich solange es fälle gibt denen es mit Hartz4 besser geht als mit einem geregeltem job solange läuft hier einiges verkehrt.
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13.02.2010, 20:41
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Teenager
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Registriert seit: 25.11.2006
Beiträge: 237
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Zitat:
Zitat von Lehrling
Ich sage lediglich solange es fälle gibt denen es mit Hartz4 besser geht als mit einem geregeltem job solange läuft hier einiges verkehrt.
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Genau richtig erkannt! Ich hoffe nur, dass aus dem Erkennen des Problems auch die richtigen Schlüsse gezogen werden. Ich empfehle dazu einmal die Internetsuche nach einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung aus dem Jahr 2008 zum Thema "Niedriglöhne". Leicht verständlich zum Beispiel DER HIER bei RP-Online
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13.02.2010, 22:13
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Graf Zahl
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Registriert seit: 05.12.2006
Ort: bei Berlin
Beiträge: 8.819
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Ich habe aus allernächster Erfahrung beide Seiten kennengelernt: Ein Fall von jemandem, der sich mit dem Leben mit Hartz IV zufrieden gibt und kaum Anstrengungen zur Änderung unternimmt und den, der durch die Arbeitsmarktsituation und persönliche Umstände dort hineingeraten ist, trotz regelmäßiger Bewerbungsbemühungen und zusehen mußte, wie er sich über Wasser hält. Wer nämlich aus einem normalen Leben bspw. mit normalerweise recht problemlosen Kreditrückzahlungen in Hartz IV rutscht, findet sich bald kurz vor der Privatinsolvenz, weil persönliche Verpflichtungen interessieren einen Dreck, auch wenn dabei Existenzen vor die Hunde gehen. Und dann werden solche Leute auch noch wegen einiger mediengeilen "ich-bin-stolz-ein-fauler-Hartz-IV'ler-zu-sein" durch solche politische Flachpfeifen wie Herrn W. öffentlich diffamiert. Aber diese achso tolle Partei ist ja als Heilsbringer aus der Wirtschaftskrise erachtet worden. Manchmal denke ich, dieses Land hat es nicht besser verdient...
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13.02.2010, 23:04
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Pantoffelheld
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Registriert seit: 19.12.2006
Ort: Hamburg -Wandsbek
Beiträge: 1.948
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Zitat:
Zitat von Lehrling
Ich finde Westerwelle hat gar nicht so Unrecht wenn er sagt das eine anhebung des Hartz4 gefärlich ist denn eines ist sicher das Langzeitarbeitslose problme haben sich zu motivieren wieder zu Arbeiten.Wenn man denn dann noch gewisse Berichte von und über Hartz4 empfänger liest dann wird mir Übel.Ich finde mann soltte den Sozialsatz vielleicht nur noch in Natura auszahlen am besten mit viel gesudem gemüse damit kein Hartz4 empfänger mer behaupten kann aus gesundheitlichen gründen nicht Arbeiten zu können(Ironiemodus aus)Ich finde mann sollte jeden Hartz 4 empfänger zu Pflichtarbeiten einteilen und wer nicht erscheint bekommt kein Geld ansonsten fehlt meiner Meinung nach ein Anreitzsich wieder einen "Normalen"job zu suchen.
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Deine Argumentation ist sehr merkwürdig trotzdem möchte ich mal auf die von Dir genannten Punkte eingehen.
Du hast dich wahrscheinlich noch gar nicht mit der Problematik auseinandergesetzt liest warscheinlich eine bekannte Tageszeitung die immer sehr plakativ über die Thematik berichtet.
Das die bisherige Berechnung der Regelsätze nicht Verfassungskonform ist hat das BVG
festgestellt.
Ein Teil unserer Gesellschaft wird vom Arbeitsleben und vom Konsum ausgegrenzt.
Weil nicht für alle in unserem Land genug bezahlbare Arbeit vorhanden ist.
An den Arbeitslosenzahlen die uns jeden Monat verkündet werden kann man deutlich erkennen das wir veralbert werden .Hier wird uns ein minimaler Anstieg verkündet und gleichzeitig hat die BA einen stark erhöhten Finanzbedarf der nicht nur auf die Kurzarbeit zurückzuführen ist.
Was ist den an einer Anhebung des Hartz 4 Satzes gefährlich ? Eine gegenteilige Entwicklung
ist viel gefährlicher wenn der soziale Frieden erst mal gefährdet ist gibt es in diesem Land ganz andere Probleme.
Du möchtest ja an Bedürftige alles in Naturalien ausgeben damit würdest du die Kaufkraft von 7,5 Millionen Menschen einseitig umlenken und anderen Konsumbereichen sicher ernsthaften Schaden zufügen. Ganz abgesehen von den Steuerausfällen denn über die Mehrwertsteuer fließt ja ein Teil wieder an den Staat zurück.
Es gibt schon sogenannte Pflichtarbeiten sogenannte Ein Euro Jobs wenn du so etwas Flächendeckend einführen willst muss du auch die Arbeitsplätze schaffen ohne den errsten Arbeitsmarkt zu tangieren. Das würde sehr hohe Kosten verursachen und kaum nutzen bringen.
Einen Anreiz sich wieder einen normalen Job zu suchen da könnte die Politik helfen
einen Mindestlohn einführen der deutlich über den Sozialgrenzen liegt in anderen Ländern wie Frankreich oder England wurde so etwas schon lange eingeführt und es hat dem Arbeitsmarkt nicht geschadet.
Ich erwarte von einem Spitzenpolitiker eine sachliche Diskussion und keine Diffamierungen.
Aber seine Aussagen bewegen sich auf Talkshowniveau. Er gehört zu der Fraktion die sehr viel Reden aber wenig sagen.
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14.02.2010, 01:49
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Wunschtitel möglich
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Registriert seit: 30.11.2006
Ort: Frankfurt/M.
Beiträge: 1.607
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Zitat:
Zitat von wilmue
Weil nicht für alle in unserem Land genug bezahlbare Arbeit vorhanden ist.
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Wobei die Betonung da aus meiner Sicht auf "bezahlbare" liegt.
Arbeit gibts genug; wenn ich mir z.B. anschaue in welchem Zustand und wie schlecht ausgestattet (personell und materiell) Schulen und Universitäten sind, wenn ich über marode und zerstörte Straßen fahre, wenn ich mir die Verwahrlosung von Spielplätzen und Parkanlagen anschaue, wenn ich sehe in was für teils katastrophalen Zuständen der öffentliche Personennahverkehr ist, Schwimmbäder aus Sicherheitsgründen und Bibliotheken wegen Personaleinsparungen geschlossen werden und und und....Arbeit gibts massig.
Aber das dafür benötigte Geld wird eben lieber Banken, Versicherungen und multinationalen Großkonzernen hinterhergeworfen die angeblich damit Arbeitsplätze schaffen in Realität damit aber Bonuszahlungen und Dividenden erhöhen.
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Und wenn wilmue vor einer drohenden Gefährdung des sozialen Friedens warnt kann ich nur sagen: das ist schon längst passiert!
Wenn Menschen um irgendwie überleben zu können sich nur noch dadurch zu helfen wissen, dass sie illegal werden ( Sozialbetrug, Schwarzarbeit), sich also unrechtmäßig das aneignen, was ihnen die Gemeinschaft nicht mehr geben will (denn sie könnte wenn die Mittel gerechter verteilt wären) dann haben wir bereits sozialen Unfrieden.
Das Problem ist bloß, dass die Deutschen ihren Hintern nicht hochkriegen um sich zu wehren. Franzosen, Italiener und Engländer sind da weitaus umtriebiger.
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SiegNatur !
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14.02.2010, 02:59
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Revoluzzer
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Registriert seit: 29.11.2006
Beiträge: 391
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Zitat:
Zitat von Lehrling
also vorsich mit Deinen Äußerunge Michens!!
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Interessant was Du schon wieder interpretierst. Vielleicht solltest Du Dich von komplexeren Themen wirklich fernhalten. Danke
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Ich mache keine rechtschreibfehler, ich bin Euch nur mindestens 4 Reformen voraus.
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14.02.2010, 13:39
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Goldfinger
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Registriert seit: 30.11.2006
Ort: im Rheinland
Beiträge: 5.977
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Herr Westerwelle hat mit seiner Klientelpartei mit dieser Diskussion schon ein Ziel erreicht: Er treibt einen Keil durch die Bevölkerungsschichten und will uns in seine Leistungsgesellschaft aufzwingen in der es nur noch schwarz oder weiß, fleißig oder faul gibt. Er gefährdet mit seiner Politik auf allen Gebieten den sozialen Frieden der grundlegend für unsere Repuplik ist,
Diejenigen die diese Leute gewählt haben sind nur auf ihren Vorteil und niemals auf den Vorteil der Bevölkerung von Deutschland aus.
Ohne den sozialen Frieden wird unsere Gesellschaft schon sehr bald ihr Gesicht zum schlechten verändern.
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Wenn man sich selber nicht schlau macht wird mans nimmer.
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14.02.2010, 16:39
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Systemkritiker
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Registriert seit: 13.06.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 719
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Ganzehrlich gesagt ich wurde lieber arbeiten als Hatz IV zu bekommen.
Nicht jeder Arbeitslose ist so wie Arno D. Es gibt paar die so denken, aber nicht alle.
Leider ist durch die Finanzkrise im Moment sehr schwer Arbeit zu finden und dann auch grad wenn man eine Behinderung hat. Das Arbeitsamt wollte mich ja schon ins Call Center vermitteln, was durch meine Sprachstörung nicht grad das sinnvollste ist.
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