Wir sind kein Papst mehr !!! Bendikt XVI. soeben zurückgetreten

[Jape]

Du glaubst wirklich, daß all die, die aus der kath. Kirche ausgetreten sind, dies nicht getan hätten, wenn es Reformen gegeben hätte, die Priester nicht im Zölibat leben müßten?

Wieso treten dann mehr Menschen aus der evangel. Kirche aus als aus der kath. Kirche?

Ja, es gab Mißbräuche und ja, sie wurden/werden vertuscht - aber nicht jeder katholische Priester mißbraucht/mißbrauchte Kinder! Diese Mißbräuche müssen strafrechtlich verfolgt und geahndet werden (inkl. Exkommunikation seitens der Kirche) - das sind kriminelle Handlungen!

Wobei... die evangelischen Priester dürfen Sex haben, heiraten und all das... und auch unter denen gab es einige, die Kinder mißbraucht haben.

Also... Idioten und Kriminelle gibt es überall. Aber deswegen alle in einen Topf zu werfen ist Mumpitz!

Paßt nicht in die Zeit.... Reformen... jaja, immer schön dem Zeitgeist hinterherhecheln und sich der breiten Masse anpassen... Kirche "light" oder wie jetzt?
Es wird niemand gezwungen, in dieser oder einen anderen Kirche zu sein/zu bleiben.

Jungfrauengeburt: Nachweislich erst im ca. 2. Jahrhundert nach Christi Geburt erstmals aufgetaucht (ich erinnere mich an lebhafte Diskussionen mit meinem Klassenlehrer Pater Norbert).

Zölibat: Jeder Mann, der Priester werden möchte, weiß, was das bedeutet.
Und zwar bevor er zum Priesterseminar geht. Kann oder will ein Mann nicht damit leben, muß er das nicht und kann eben kein Priester werden.
Gleiches gilt für Frauen und Männer, die in einen Orden eintreten möchten.

Verbot der Antibabypille: Sex nur innerhalb der Ehe, zum Zwecke der Vermehrung. Ergo braucht es keine Antibabypille. Das würde dann auch zum Kondom-Verbot passen.
Dieser Punkt entspricht nicht meiner persönlichen Ansicht.

Unfehlbarkeit gibt es nicht nur innerhalb der kath. Kirche, wobei diese dort nur auf auf Sitten- bzw. Glaubensfragen beschränkt ist.
Vor 1870 gab es sie dort nicht.

[MAXX]

Zitat von Jape

Hmm... ich würde das Amt des Papstes nicht als "Job" bezeichnen.

ok, das hätte ich in Anführungszeichen setzen sollen; aber so wird klarer was ich meinte: nämlich das für jemanden dem es -aus welchen Gründen auch immer- es nicht mehr möglich ist die erwünschte /angestrebte/notwendige Leistung zu bringen eben aufhört und einem Leistungsfähigeren/-willigeren Platz zu machen eine Selbstverständlichkeit sein sollte.

In den letzten 20 Jahren, in denen in beiden christlichen Kirchen in Deutschland immer höhere Austritte verzeichnet wurden, beschäftigten sich immer mehr Menschen mit dem Thema Religion oder Spiritualität. Sie suchten (und suchen) sich geradezu verzweifelt aus den verschiedensten Religionen das passende (oder genehme) heraus. Esoterik an allen Ecken und Enden.

Wie das Kind genannt wird ist mir ziemlich egal; für mich sind die christlichen Glaubensrichtungen Bestandteil bzw. eine Form der Esoterik; aus bestimmten Blickrichtungen sogar "nur" eine -zugegeben mitgliederstarke- von vielen Sekten.
Nehmen wir doch mal als Beispiele das Heilsversprechen und die Wiedergeburt; das sind sind doch nichts weiter als Versprechen in die Zukunft, nach dem Motto "wenn du dich so oder so verhältst wird dir dies oder das zuteil/widerfahren also Hellseherei!; und die ist ja nach dem kath. Katechismus "Teufelszeug".
Wo ist da der Unterschied zum Tarot-Kartenlegen, Pendeln, Sterndeuterei und diesem ganzen ähnlichen Mummenschanz?

Für mich zählt: was den Menschen hilft und nicht die Form, der Name, die Institution oder das Procedere der Hilfeleistung. Wenn also jemand glaubt ! es erleichtert ihm das Leben gedörrte Rosenblätter bei zunehmendem Dreiviertelmond in der Waschmaschine kochen zu müssen, oder stundenlang auf Knien rumzusitzen und das Vaterunser runterzu leiern...bitte warum nicht. Und wenns hilft um so besser.
Ich möchte nur nicht das
a. sowas wie "einzig und allein selig machend" daraus abgeleitet wird, und
b. davon (eventuell sogar psychisch und/oder physisch gewaltsam) missioniert werden. (Auch nicht mittels eines Riesen-Medienhypes)

Weiterhin bin ich überzeugt davon, daß sich jedes Mitglied einer Kirche kritisch mit dieser auseinandersetzen kann und auch soll. Und wenn dies bedeutet, daß jemand aus der Kirche austritt - so ist dies seine Entscheidung, die zu respektieren ist.
Den gleichen Respekt sollte man aber auch denjenigen entgegenbringen, die sich bewußt dafür entschieden haben, weiterhin Mitglied einer/dieser Kirche zu sein.

das unterschreib ich.

Und was das Thema Rückständigkeit anbelangt: noch vor ca. 20 Jahren wurde der Leiterin einer kath. Kindertagesstätte in Baden-Württemberg vom Priester untersagt beim Gemeindefest im Kindergarten einen Zauberer auftreten zu lassen mit der Begründung sowas könnte die Kinder verunsichern in ihrem Glauben...( da dürfte wohl unterschwellig die Konkurrenzangst auch eine Rolle gespielt haben, was obige These "christlicher Glaube ist nur eine von vielen möglichen Richtungen" untermauert)

[wate]

Ich möchte Dir im Zusammenhang antworten, Jape.

Ich denke, wir müssen uns nicht auf der Ebene unterhalten, dass ich behauptet hätte, alle katholischen Priester seien pervers und dass es in allen gesellschaftlichen Schichten nicht auch Kriminelle gäbe.

In der katholischen Kirche sind das keine Einzelfälle. Dies relativieren zu wollen, ist aus meiner Sicht höchst gefährlich und paßt in die Verschleierungstaktik dieser Gottesinstitution. Es kann nicht im Sinne Gottes sein, sexuell enthaltsam zu leben. "Mehret Euch" steht selbst in der Bibel geschrieben, und ich möchte nicht wissen, was Jesus als junger Mann mit Maria Magdalena getrieben hat, denn darüber wird ja auch bisweilen diskutiert.

Selten gewinnt das Wort "notgeil" so an Begrifflichkeit, wenn ich an das Zölibat und den sexuellen Mißbrauch in der katholischen Kirche denke!!!

Dass Du darauf verweist, dass jeder katholische Priester ja wisse, worauf er sich einlasse (...), zeichnet das kranke Bild dieser sektenmäßigen Vereinnahmung junger Menschen. Gott wollte bestimmt nicht, dass diese jungen Menschen mehr masturbieren als beten. Sorry, wenn ich das mal so plump auf meinen Punkt bringe.

Christentum hat auch was mit Respekt zu tun. Respekt vor dem Leben, vor der Würde eines Menschen. Die Würde der Opfer sowie deren Angehörigen aber hat die katholische Kirche mit ihrem langen Schweigen zu den Missbrauchsvorwürfen mit Füßen getreten. Ich muss keinem Zeitgeist hinterherhecheln, wenn ich sage: Diese Kirche ist krank und nicht mehr zeitgemäß.

Wenn sie daran etwas ändern will, sollte sie junge Menschen - auch Frauen !!! - an die Spitze lassen.

[pinkydiver]

"Religion ist Opium für das Volk um mal KArl-Marx zu zitieren
und wie wir alle wissen sind Rauschmittel nicht mehr zeitgemäß

aber wir wissen auch

Religion ist heilbar

[Jape]

Und dennoch gibt sich der Mensch weiterhin diesem Rauschgift hin... trotz Aufklärung, trotz aller gewonnenen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und trotz des Festhaltens an nicht zeitgemäßigen Strukturen.

Vielleicht gibt es in 300, 400 Jahren keinen institutionellen Glauben mehr? Vielleicht gibt es dann eine total zeitgemäße Gott/höheres Wesen-App?

Bis dahin genieße ich in unregelmäßigen Abständen gothische Kathedralen, einen altmodischen Gottesdienst mit Weihrauch/Chor/Orgelmusik.

LG

Jape, keineswegs gehirn-gewaschen/sektenvereinnahmt

[Crunchy Frog]

Ich persönlich bin ziemlich "gespalten" bei religiösen Fragen. Einerseits wähne ich mich als sehr religiösen Menschen - für mich ist & bleibt die stärkste Macht im Universum die Liebe* - andererseits habe ich mehr als nur Kopfschmerzen wenn einer behauptet die alleinigen Antworten auf alle Fragen dieser Welt zu kennen ? Wenn jemand den Anspruch erhebt GOTTES STELLVERTRETER AUF ERDEN zu sein und zudem auch noch "unfehlbar" zu sein ?
Zumal u.a. jener "Stellvertreter" schon mehr als einmal bewiesen (!) hat, dass er dummes Zeug redet. Wie wären die großen christlichen religiösen Kriege (...Kreuzzüge; 30-jähriger-Krieg...) auch nur ansatzweise (!!!) mit der christlichen Lehre von der Nächstenliebe vereinbar ? Die Muslime sind keinen Deut besser - sie hinken unseren Doktrien lediglich 1000 Jahre hinterher ?! Da auch Allah ein Gott des Friedens und der Liebe ist, kann man als gläubiger Muslim nicht einmal ansatzweise ernsthaft darauf hoffen für z.B. Selbstmordattentate von einer höheren Instanz auch noch belohnt zu werden ?

Ich persönlich habe einige denkwürdige Konflikte mit der Institution (!) Kirche gehabt und sehe "die Kirche" nur noch als ein gewinnmachendes Unternehmen an; als einen staatlich subventionierten Konzern mit finanziellen Interessen.

Und ? Ich lasse mir doch von denen nicht meinen Glauben vermiesen. MEIN GOTT mag ähnlich denken...

[Silverstar]

Ich finde es gut dass der Papst zurückgetreten ist, er ist der erste Papst der sich diesbezüglich als menschlich gezeigt hat.
Was das Papsttum angeht denke ich manchmal, vielleicht ist es gut dass es noch sollche Insitutionen gibt die die alten Werte hochhalten.
Jedes Schiff braucht entsprechende Gewichte die das ganze System ein wenig im Gleichgewicht halten und ganz ehrlich, welche Werte werden denn ausserhalb der Kirchen schon gelehrt?

LG