Während ihr euch hier mit
Nichtstun vergnügt habt, geruhte der Frosch eine alte Tradition aufrecht zu halten : möglichst schnell das Weihnachtsgeld (neudeutsch: "Sondergratifikation") zu verjubeln.
Zu diesem Zweck begab ich mich in den Norden der schönsten Stadt im Norden; genauer gesagt in den Stadtteil Poppenbüttel; noch genauer: in das Alstertaleinkaufszentrum.
Da ich bekannterweise ja
einen an der Marmel habe, habe ich mich vorher mit
Einkaufsmusik <---*klick* (...guuut -
eigentlich Fahrstuhlmusik) gewappnet und den
barrierefreien S-Bahnhof am Ende meiner Strasse betreten. Ein Fehler...?
Ich hatte mich noch nicht ganz hingesetzt, als mir unmissverständlich bewusst wurde das Weihnachten vor der Tür steht.
Genauso pünktlich wie sich jedes Jahr die Kraniche ´gen Süden verpissen, tauchen näHmlich pünktlich kurz vor den Feiertagen diverse
Inka-Kapellen auf Hamburgs Strassen auf und ...genau... ihr habt
richtig geraten...
!
Meine Inka-Kapelle kam übrigens aus Rumänien - ich kenne die Jungs noch vom Osterfest - und hat einen gefühlten Liederschatz von ca. zwei bis drei Songs. Sie gehen immer wie folgt vor:
Zunächst treten sie an der hinteren Tür in die Bahn ein; warten bis die Tür sich schliesst (...niemand mehr fliehen kann..
..) ; spielen das 3-Minuten-Lied in rekordverdächtigen 60 Sekunden; bewegen sich
sturr lächelnd durch das Abteil (...der Letzte "kassiert"...) und verlassen das Abteil beim nächsten Halt - ergo: etwa nach zwei Minuten wieder. Glück gehabt ? Mitnichten...! Kurz vor Barmbek setzt sich so eine überstylte S-Bahn-AzuBi-Tussi zu mir und möchte mir "
nur ein paar Fragen zu meinem Fahrverhalten im Rahmen der QM-Arbeit der Hamburger Verkehrsbetriebe" stellen.
Warum nicht ? Sind wir denn nicht alle eine große glückliche Familie hier im Zug ? Kurz vor Ohlsdorf entfleuchte sie dann in das nächste Abteil und ich hatte bis Poppenbüttel meine Ruhe.
Aber kennt ihr das, wenn man erst einmal die
Arschkarte gezogen habt ? Genau. Poppenbüttel ist näHmlich
kein barrierefreier Bahnhof und wimmelt zudem von
Müttern mit Kinderwagen die die lange Treppe hinauf wollen. Also Vorsicht - nicht anquatschen lassen.Zu spät - was soll ich sagen ?
Latürnich habe ich der Mutti den Kinderwagen (...gefühlte Vierlinge...) hochgetragen und somit mein Kontingent an "guten Taten" für den Monat November voll erfüllt. Ob es das denn jetzt endlich wohl schon war ? Nöö - nie nicht.
Als nächstes lief mir eine Oma über den Weg, die das Einkaufszentrum suchte. Abgesehen von den Umständen, dass sie direkt davor stand (...ca. 1-Meter große Buchstaben über der Eingangstür / größtes Einkaufszentrum in Nordeuropa /
+ Antje ...) ; sprach sie die "magischen Worte" :
"Entschuldigen Sie, junger Mann. Ich hät da mal ´ne Frage..." . Oma hin - Oma her, diese Ansprache höre ich nur allzu gerne...
!
Dann war ich endlich im AEZ und.... - ...aber das ist eine gaaanz andere Geschichte
!