Ich habe selten eine so konstruktive Bundesversammlung erlebt wie die gestern.
Beeindruckend war der Umgang mit den Anträgen des NBV, die - völlig berechtigt - ein Abschmelzen der Rücklagen, über die der DMV verfügt, zugunsten der Landesverbände zum Ziel hatten. Hier zwischen den recht radikalen Anträgen des NBV und der Ansicht des MVBN, aus Vorsorge gar keine Rücklagen anzugreifen, - und zwischen der NBV-Meinung, das Geld einfach zuverteilen und der Mehrheitsmeinung, sie zweckgebunden für Projekte einzusetzen, einen solch ausgewogenen Kompromiss zu finden (die Telefoninformanten der MOZ haben sicher genau darüber berichtet
), hat mich tief beeindruckt.
Die Haltung des NBV, nicht stur an vorgefassten Anträgen festzuhalten und den Kompromiss mit den übrigen Landesverbänden zu suchen und zu finden, hat großen Respekt abgenötigt.
Dass der NBV gegen Gerd Zimmermann votieren würde, war vorher schon klar. Da hätte er als Messias von der Wolke steigen und Hossiana singen können. Aber auch hier tat sich was höchst Erfreuliches: Nach dem Wahlvorgang versicherten sich NBV-Delegierte und DMV-Präsident, ein klärendes Gespräch zu führen.
Solche Dinge sind meist nicht mit einseitigen Schuldzuweisungen zu klären, sondern nur so.
Übrigens: Bei seiner erstmaligen Wahl hatte Gerd Zimmermann weniger Stimmen als heute...
Tja und die 7 Gegenstimmen von Schleswig-Holstein... Die SHMV-Delegierte stimmte für keinen einzigen Kandidaten - weder für Jürgen Brückmann als neuen Pressereferenten, noch für mich, noch für bärliner, noch für beliebige Rechtsausschuss- oder Kassenprüfkandidaten.
Das Verhalten hatte was von einer sportpolitischen Geisterfahrt an sich, die anderen Delegierten nahmen es mit viel Amüsement auf und sprachen zum Schluss fast im Chor mit ("einstimmige Wahl bei 7 Enthaltungen").
Trotz alledem: Ich hätte es wirklich begrüßt, neue Konzepte und neue Kandidaten kennenzulernen, gerne wäre ich in den DMV-Ruhestand gewechselt.
Aber die Versammlung machte doch Mut, dass wir alle an einem Strang ziehen wollen. Mal sehen, was davon in ein paar Wochen noch übrig ist.