Wer so denkt, soll froh sein, keine Entscheidungen treffen zu müssen. Die meisten Deiner Thesen finden meine Zustimmung, allerdings sind die Zusammenläufe im Verbandsgeschehen derart kompliziert, dass es nicht möglich ist, eine Richtung zu verfolgen, ohne die andere zu vernachlässigen. Wir müssen den Spielerinnen und Spielern, die Du beschreibst, dringend einen neuen Spielbetrieb bieten. Einen Spielbetrieb, der losgelöst ist von bisherigen Turnierarten mit überlangen Spieldauern und zeit- und geldraubenden Einsätzen. Wer mehr will, sollte dann auch mehr dürfen, aber der Spaßfaktor kommt an der Basis zu kurz. Wir können eine Menge Mitglieder generieren, wenn wir genau diese Schiene verfolgen. Hierfür braucht es Pilotprojekte und die Hilfestellung der Landesverbände. Es schadet dabei nicht, wenn zeitgleich eine gute Öffentlichkeitsarbeit erfolgt, denn die findet an der Basis leider nicht in der Form statt, wie das möglich wäre. Und hier denke ich nicht an spektakuläre Schlagzeilen, sondern an das redliche Bemühen von Vereinen, Leute für den Verein zu interessieren. Wer da nach dem Motto "ist mir eh shitegal" verfährt, hilft unserem Sport nicht weiter. Was benötigt wird, ist Manpower, und die scheint aus den eigenen Reihen heraus nicht zu erbringen. Aber es gibt auch kleine Lichtblicke. Zum Beispiel die Resonanz auf das letzte Breitensportseminar in Duisburg, die Hoffnung vermittelt, dass der Funke da und dort vielleicht doch überspringt. Hier geht es nicht um das Pushen einer Sportart, sondern um den Erhalt derselben. Wenn darüber hinaus Kraft vorhanden ist, zu pushen, kann das nicht schaden. Wir brauchen allerdings auch den Spitzensport und die gewaltigen Bemühungen, um den immer größer werdenden Anforderungen (NADA, WADA) gerecht zu werden. Vernachlässigen wir das, gefährden wir Zuschüsse z.B. vom Innenministerium. Diese Felder zu besetzen, erfordern erhebliche Zeiteinsätze, die ehrenamtlich kaum zu stemmen sind.
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