@kannix:
stimmt, ich bewerte auch.
Aber ich halte das sehr wohl auch für sachlich. Wer freiwillig oder gegen Geld bzw. irgendwelche angehefteten Blechgebamsel sein Leben riskiert, und Angehörigen wie Freunden permanent Stress bereitet, ist für mich ein wenig krank. (siehe Beispiel "Bitte um Herzinfarktrisiko")
Da mach ich keinerlei Abstriche; und wer sich mit deartigen Personen einlässt bzw. sie von ihrem Vorhaben nicht versucht abzubringen kann von meiner Seite auch nicht mit größerem Bedauern, Mitgefühl oder gar Mitleid rechnen.
Schau dir mal in Interviews von Frauen und Müttern der Soldaten (ganz gleich ob heimgekommen, vor der Abreise, oder getötet) die Gestik und Mimik an; dann siehst du, dass die durch die Bank alle leiden, Angst haben und/oder zumindest verdrängen; auch wenn die Worte manchesmal anderes vermitteln sollen.
Natürlich kann ich nachvollziehen, wenn es z.B. unter wirtschaftlichem Druck, oder weil man keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, oder weil das soziale Umfeld unbefriedigend ist, oder weil die Army so nette Werbefilmchen mir Ausbildung, Führerschein und Kameradschafts-Trallala macht, sich für so einen Job entscheidet. Deswegen muß es noch lange nicht richtig sein.
Andere entscheiden sich Drogen zu nehmen oder Selbstmord zu machen. Für alles gibt es nachvollziehbare Gründe, nur "richtiger" wird so ein Verhalten aus meiner Sicht dadurch nicht.
Und ansonsten hab ich mir eben angewöhnt -nicht nur in solchen Dingen- lieber Klartext zu reden/schreiben, als rumzueiern, denn dafür ist- wie du ja selbst festgetsellt hast, das Thema zu ernst und wichtig.
Ich bin nämlich auch nicht als militanter Gewaltverächter

auf die Welt gekommen, sondern habe in Zeiten als es mir beruflich und familiär schlecht ging, selber mal kurzfristig mit einer "freiwilligen" Verpflichtung geliebäugelt. Zum Glück wurde ich aber rechtzeitig wieder gesund im Kopf -und gehe übrigens von aus, dass das noch immer der Fall ist- weil echte Freunde mit mir Tacheless geredet haben.