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Zitat von wate
Wenn wir Verhältnisse wie z.B. beim Snooker herstellen wollen, müssen wir Minigolf völlig neu erfinden.
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...und zwar nicht den Spielmodus (KO-Ja-Nein, s. dortigen Thread) - sondern das Spiel! Hier diskutieren Minigolfer mit MInigolfern. Otto und Elfriede Normalverbraucher, welche zweimal im Jahr mit Kassen- ball und -schläger die Bälle über die Bahnen dreschen, können die Feinheiten von Ball- und Linienwahl weder auf dem Platz noch im Fernsehen nachvollziehen. Bei den erwähnten "telegenen Randsportarten" wie Snooker oder Tischtennis gilt (ausser beim Schnittspiel) Einfallswinkel = Ausfallswinkel, alle Bälle oder Kugeln sind gleich gross, schnell, schwer, hart (weich), bei den Sportanlagen herrschen quasi Laborbedingungen (keine konstruktionsbedingten Bahnneigungen, Auswaschungen, lose Banden wie auf Minigolfanlagen üblich), kurz: der Zuschauer kann sich eine eigene Spieltaktik vorstellen (oder glaubt das zu können).
Bei einer MInigolfübertragung müssten wir (bzw. die armen Sportjournalisten) den angestrebten 1,2 Milliarden Fernsehzuschauern in 2 MInuten die technischen Unterschiede zwischen dem baumerlackierten "BoF Hugo Immerblau" und dem toten roten Turbo in KX sowie die Vorteile des Doppelbandens gegenüber dem Rotationsschlag auf der nächsten Bahn verständlich erklären - das geht einfach nicht!!!
Die Alternative wäre: Es werden vordefiniere Bälle und Linien gespielt (da kann die Fernsehgrafik das schon mal vorweg nehmen) - das will aber nicht nur ich nicht!!! Ich will mein beschränktes technisches Knoff-Hoff und meine gesammelten Bälle einsetzen!!!
Der Spass so wie wir unseren Sport betreiben ist doch das Finden des richtigen Balles, der idealen Linie, des dazu passenden Schlages - und die Fähigkeit das alles auch im Wettkampf abzurufen.
Auch wenn es geil wäre, den Erlbruchs, Olsons, Rhyns oder Freilachs im Olympiastadion vor 100'000 Zuschauern zuzujubeln - wenn Minigolf nicht neu erfunden wird (s. oben) werden wir eine kleine aber feine Insidergemeinde bleiben, die Dank dem grossen Einsatz der Ehrenamtlichen gelegentlich ins Fernsehen kommt und sich ab und zu an grossen Sportfesten präsentieren darf.