Bärliners Einschätzung kann ich uneingeschränkt bestätigen. Bei der Prüfung der Spitzensport-Förderungswürdigkeit wird immer der ganze Verband unter die Lupe genommen. Da gibt es, wie hier immer wieder diskutiert, die "harten" Kriterien -wie z.B. der erkennbare Kampf gegen Doping in der Sportart, die Ergebnisse bei WM und EM, die ordentliche Geschäftsführung, Verwendung der vorhanden Mittel usw. usf.
Daneben stehen aber auch "weiche" Kriterien wie z.B. die Mitgliederentwicklung. Jetzt sind wir beim Breitensport. Hier punktet der DMV bei den Prüfgremien in DOSB und Bundesministerium des Innern z.B. durch die Konzepte für MinigolfCard und Familiensportfeste - dafür haben wir, wenn immer das ging, auch erkleckliche Fördersummen abgegriffen, die nächste Möglichkeit ergäbe sich dafür 2011, wenn einzelne Vereine und/oder Landesverbände beim Projekt "Wettkampfstruktur für Familiensport" mitmischen würden (mein entsprechendes Rundschreiben dazu blieb leider bis heute ohne jede Antwort). Natürlich blieb auch die exzellente Medienarbeit der letzten Jahre in diesem Zusammenhang nicht verborgen (Walter, weghören!

).
Will ich also den Spaßverband, der z.B. in den unteren Ligen ohne Alkoholverbot auskommen möchte, muss ich mich komplett davon verabschieden, irgend welche öffentlichen Zuschüsse zu bekommen. Das hieße, dass Nationalspieler - Jugendliche und Erwachsene - die Teilnahme an EM oder WM aus der eigenen Tasche zu bezahlen hätten.
Denn: Nicht nur die Erwachsenen werden gefördert, sondern insbesondere auch der Jugend-Spitzensport (der ist sogar die Haupt-Zielgruppe der Förderung).
Wenn man das will, würde das eine Grundsatzentscheidung der Bundesversammlung erfordern, vom bisherigen Pfad abzuweichen, die aber, um Aussicht auf Erfolg zu haben, auch ein tragfähiges Finanzierungs- und Breitensportkonzept enthalten müsste.
Noch ein paar ungefähre Fakten zum DMV-Haushalt: Ca. ein Drittel des Beitragsvolumens wird für die Senioren-Spitzensportmaßnahmen verwendet (ca. 25.000 Eur), weitere 6.000 Euro gehen jährlich an die DMJ (außerhalb des Spitzensportes), 4.000 Euro sind für Breitensport-Modellmaßnahmen vorgesehen (Unterstützung Präsentationen wie z.B. in Berlin-Marzahn, Mannheim, Bremen, aber auch ein Geldzuschuss für den SHMV zur Teilnahme am "Tag des Sports" im September in Kiel.)
So, jetzt haben wir schon die Hälfte des Geldes verbraucht.
Wer es ganz genau wissen will, auch die kleineren Positionen, die andere Hälfte, fragt bei seinem Lanbdesverband mal um Einsicht in den aktuellen Haushaltsplan.