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Zurück   Minigolf-Welt > Minigolf-Forum (seit 1996) > Bahnengolf-Forum

Bahnengolf-Forum Minigolf (oder Bahnengolf) ist ein beliebter Freizeitspaß der Deutschen. Fast jeder hat's schon mal gespielt. So verwundert es nicht, dass sich aus dem Freizeitspaß ein Sport entwickelte bis hin zu Europa- und Weltmeisterschaften. In diesem Forum tummeln sich die Freaks aus aller Welt, tauschen ihre Erfahrungen untereinander aus, geben Ballempfehlungen. Außerdem wird über Turniere berichtet.

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  #1  
Alt 30.04.2010, 20:41
Benutzerbild von ABCoolboy
ABCoolboy ABCoolboy ist offline
Systemkritiker
 
Registriert seit: 28.12.2006
Beiträge: 594
Standard

Zitat:
Zitat von Düsi Beitrag anzeigen
Na Ja was ich mit der Verbands- und Landesliga?
wie gesagt, alles unterhalb der Regionalligen
__________________
There are not any stupid questions, only stupid answers
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  #2  
Alt 30.04.2010, 21:19
Benutzerbild von wate
wate wate ist offline
Mensch
 
Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.282
Standard

Minigolf ist wie Dart, Billard, Schach, Schießen .... eine Sportart. Wir haben das Problem, dass wir zig Millionen Freizeitminigolfer haben aber nur ein paar tausend Minigolfsportler. Minigolf als Sport rüberzubringen, habe ich in den letzten 3 Jahren äußerst erfolgreich versucht. Die Öffentlichkeit und die Medien, die eine Öffentlichkeit herstellen, waren uns durchaus gewogen. Der Funke springt jedoch nicht insgesamt über.

Alle wissen, dass sich was ändern muss, die Häuptlinge und die Indianer. Die Häuptlinge trauen sich nicht, weil sie Angst haben, ihre Indianer zu verlieren und schieben die Verantwortung an die Indianer ab (probiert mal aus, dann sehen wir weiter). Und dann gibt´s die Indianer, die sich hier die Finger wund schreiben, weil sie der Weisheit letzter Schluss sind. Das liest sich mitunter etwas wirr, ist aber putzig, doch es fehlt an der Konsequenz: Die Heilsverkünder sind nicht bereit, offiziell mitzuwirken. Und so wird hier weiter diskutiert und weiter gestorben, und in dieser gegenseitigen Ohnmacht gehen wir dem sicheren Ende entgegen. Ich rede mal von einer Zeitspanne von 20 Jahren. Wir sind ein Minigolfsport Verband der verpaßten Möglichkeiten und Chancen, aber diese Argumentation wird verworfen, weil wir doch so erfolgreich sind, bei internationalen Meisterschaften so viele Medaillen sammeln (von wieviel am Erfolg Beteiligten reden wir eigentlich?), weil wir beim DOSB in Sachen Antidoping eine Vorbildfunktion darstellen, weil wir Ideen zum Familiensport in den DOSB einbringen aber nichts daraus machen. Gut gemeinte Versuche von Leuten, die sich immerhin den Hintern aufreißen, damit die Basis in Ruhe Minigolf spielen kann. Frohe Botschaften (Verband vor der Insolvenz gerettet) verdecken die bittere Wahrheit, dass wir es nicht gebacken kriegen, Mitglieder zu gewinnen, der Basis ihren Spaß wiederzugeben, Zeitgeist zu entwickeln ....

Wetten, dass wir in 2 Jahren dieselben Diskussionen führen?

Ich brauche keinen DMV, um für Minigolf zu werben. Ich habe das vor meiner Präsidiumszeit als Forumseigner vom Auwi getan und mache das jetzt verstärkt auf dieser Basis weiter. Wer sich die Forumsseiten anschaut, wie viel Zeit und Liebe dahintersteckt und das finanzinteressenlos (!) und wer dann mal hinschaut, was gerade auf Facebook entsteht, weiß, wo mein Herz schlägt. Ich werde wie gesagt diesen Weg weitergehen und auf meine Art Wort einlegen für unser Tun.

In diesem Sinne,

(W)alter
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  #3  
Alt 30.04.2010, 22:41
DiStefano DiStefano ist offline
Revoluzzer
 
Registriert seit: 12.12.2007
Beiträge: 409
Standard

Tut mir leid wate, aber das sehr ich ganz anders. Wir sind nicht ein Sportverband der verpassten Chancen und Möglichkeiten. Diese scheinen mir nämlich nicht wirklich realistisch zu sein. Schon unsere Schätzungen über die tatsächlich vorhandene Zahl regelmäßiger Freizeitspieler gehen meilenweit auseinander. Ich lebe z. B. in einer Region, wo man ca. 30 km weit fahren müsste, um überhaupt auf eine attraktiv betriebene FREIZEIT-Minigolfanlage zu kommen - von Turnieranlage gar nicht zu reden. Hier wissen die Leute vielleicht gerade mal, dass Minigolf mit Schlägern und Bällen gespielt wird, aber sie kennen die Regeln nicht und natürlich wissen sie auch nichts davon, dass es Vereine gibt. Bestimmt gibt es in Deutschland sehr viele solcher Regionen, was dann bedeutet, dass in den Ballungszentren nahezu jeder Minigolf spielen müsste, damit man auf deine genannte Zahl kommt.

Unser Sportverband macht aus den gegebenen Möglichkeiten schon sehr viel, und er hat es bis weit in die 90er Jahre verstanden, den dort organisierten Sportlern eine Sportart bereitzustellen, die ein wenig extravagant ist, die aber bei aller Skurrilität äußerst charmant und liebenswert war und sich auf dem Marktplatz der Sportarten in einer Nische positionierte, die bei einer ziemlich konstanten Mitgliederzahl maximalen Spaß am Sport gewährleistete. Und dies auch für "Sportler", die aufgrund körperlicher Dispositionen nie Chancen auf Erfolg in herkömmlichen Sportarten gehabt hätten. Daher ist der Vergleich mit den (in Deutschland genauso wenig als Profisport funktionierenden) Sportarten Dart oder Billard treffend. Dieser Zustand hielt so lange an, bis sie dann hergingen und aus diesem spaßmaximierenden Nischensport krampfhaft eine leistungsmaximierende Popel-Sportart wie alle herkömmlichen machen wollten (in der Hoffnung, die Spaßmaximierung durch Geldmaximierung ersetzen zu können, vielleicht auch durch persönliche Wichtigkeitsmaximierung): mit ChampionLeague, mit Spitzensportkonzentration, zuletzt mit Dopingkontrollen (die für mich ein untrügliches Anzeichen dafür sind, dass dem Sport das letzte bisschen Spaß abhanden gekommen sein muss). Genau das nehmen die meisten Sportsfreunde ihren Verbandsoberen noch heute völlig zu recht übel, und die jetzt im Verband Tätigen müssen es ausbaden, ob sie nun Michelino, Bärliner oder anders heißen. Seit dieser Zeit wird der Minigolffunktionär an sich nicht mehr als Anwalt der Spielerinteressen, sondern als übereifrig übers Ziel hinausschießender Reformsüchtiger wahrgenommen, ganz egal, ob bei ihm der Umdenkprozess schon begonnen hat oder nicht.

Die Reform verlor vollends die Richtung, als die in Deutschland immer schwieriger werdenden wirtschaftlichen Verhältnisse begannen, an der Mitgliederzahl zu fressen. Ich behaupte nach wie vor ganz frech, dass mangelndes Interesse am Vereinsminigolf überhaupt nicht durch interne, durch den Verband in irgendeiner Weise zu beeinflussende Faktoren verursacht ist, sondern durch die Begleiterscheinungen gesellschaftlicher Stagnation, als da wären: immer stärkere Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft in den Betrieben (Überstunden baggern, Arbeitsverdichtung...), Abkoppelung eines immer größeren Teils der Bevölkerung von der allgemeinen Einkommensentwicklung (Hartz 4, reale Rentenkürzungen, Dumping bei Leichtlohngruppen...), abnehmendes Interesse vor allem des jüngeren Teiles der Bevölkerung an körperlichen Tätigkeiten, sowie ein gesellschaftlicher Trend der Vereinzelung und individuellen Suche nach Glück (abnehmende Verantwortungsbereitschaft, gewählte Selbstisolation, andauerndes reflexhaftes Herumtippen auf Handy-, iPod- und iPad-Tastaturen selbst auf öffentlichen Plätzen). Der Versuch, den Mitgliederrückgang beim Minigolf durch Beeinflussung von verbandssportlichen Stellschrauben beeinflussen zu wollen, ist in etwa vergleichbar mit dem Versuch, das Weltall beheizen zu wollen, da dieses doch so kalt sei.

Die Rettung des Minigolf kann meines Erachtens nur erreicht werden, wenn diese spaßmaximierenden Dinge von früher wieder zurückgeholt werden. Das völlig unverfälschte spaßmaximierende Minigolf ist skurril genug, um in unserer Sportlandschaft wahrgenommen zu werden. Überdies bietet es beste Mitmachvoraussetzungen auch für Leute, die objektiv weniger sportlich daherkommen. Aber dazu müssten die Verantwortlichen einsehen, dass sie sich in den letzten 15 Jahren mit ihrer geistig-moralischen Wende hin zur Leistungsmaximierung vorwiegend auf Abwegen befanden.

Geändert von DiStefano (30.04.2010 um 23:27 Uhr).
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  #4  
Alt 30.04.2010, 23:02
Benutzerbild von wate
wate wate ist offline
Mensch
 
Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.282
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Jetzt will ich mal nicht jeden einzelnen Freizeitminigolfer zählen, gebe aber mal zu bedenken, dass (nachzugoogeln) es z.B. in Leverkusen seit 2 Jahren eine Betonanlage gibt, die laut Betreiber (ARGE, Leverkusen) in den ersten Monaten von Mai-September 30000 (!!!) Besucher hatte. Ich kenne Plätze in Berlin mit jährlich 10000 oder mehr Besuchern, desgleichen auch abgelegen in Brunsbüttel und so weiter und so fort. Bei uns an der Ostseeküste sind die Plätze rappelvoll, besonders natürlich während der Saison. Es gibt auch, und Du hast einige genannt, Regionen und Anlagen mit weniger Frequentierung. Ich denke, dass es realistisch ist zu sagen "jährlich 20 Mio Runden".

Viel wichtiger in Deinem Aufsatz ist jedoch Deine These, dass bis weit in die 90er hinein der Spaß an der Basis noch vorhanden war. Warum ist das heute nicht mehr so? Würdest Du mir Recht geben, dass mehr Mitglieder sterben oder austreten, als eintreten? Würdest Du mir ferner Recht geben, dass es bis vor kurzem mehr Vereinsabmeldungen als Vereinsgründungen gab und würdest Du mir abschließend Recht geben, dass viele Vereine und einige Landesverbände sich nur noch verwalten, anstatt zu gestalten?

Ich könnte das Dilemma noch erweitern.
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  #5  
Alt 30.04.2010, 23:57
DiStefano DiStefano ist offline
Revoluzzer
 
Registriert seit: 12.12.2007
Beiträge: 409
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[quote=wate;163628]
> Ich denke, dass es realistisch ist zu sagen "jährlich 20 Mio Runden".

Ja, mit dieser Zahl sind wir ganz dicht beisammen.

> Viel wichtiger in Deinem Aufsatz ist jedoch Deine These, dass bis weit in die 90er hinein der Spaß an der Basis noch vorhanden war. Warum ist das heute nicht mehr so?

Habe ich doch geschrieben: wegen der Leistungsorientierung. Keiner, der heute von der Arbeit nach Hause kommt (neuerdings auch vom achtjährigen Gymnasium oder dem Bachelor-/Master-Studium), sehnt sich nach Feierabend oder am Wochenende nach einem zusätzlichen Quantum Leistungsorientierung, die nach Druck schmeckt. Du kennst viele Sportarten, und dann weißt du auch, dass oft diejenigen im Sport am leistungsorientiertesten sind (sein können), im regulären Arbeitsleben wenig bis nichts leisten müssen (Profisportler, Sportsoldaten, Beamte mit Sonderstellung...). Da kommen dann schon mal bei den Übrigen Ungerechtigkeitsgefühle auf.

> Würdest Du mir Recht geben, dass mehr Mitglieder sterben oder austreten, als eintreten?

Ich kenne die statistischen Zahlen nicht, aber in meiner Erinnerung war es auch vor 20 Jahren schon so, dass immer mal wieder welche aufgehört haben oder gestorben sind. Neu ist dagegen im Vergleich zu 1990, dass man immer seltener Neuanfänger auf Turnieren sieht. In einigen Verbänden ist dies ganz krass.

> Würdest Du mir ferner Recht geben, dass es bis vor kurzem mehr Vereinsabmeldungen als Vereinsgründungen gab

Da könnte ich das Gleiche wieder antworten, nur eben bezogen auf Vereinsan- und Abmeldungen.

> würdest Du mir abschließend Recht geben, dass viele Vereine und einige Landesverbände sich nur noch verwalten, anstatt zu gestalten?

Ja, das sehe ich auch so. Aber ich würde niemanden deswegen angehen wollen. Das ist einfach nicht die Schuld der Leute. In der heutigen Zeit steht man im Arbeitsleben so unter Druck und wird so verbraucht, dass nach Arbeitsschluss nichts mehr übrig ist für Gestaltung, sondern eben nur noch für Verwaltung.
Minigolf müsste vielmehr aus sich heraus so attraktiv sein, dass es keiner speziellen Gestaltungsanstrengungen bedarf, damit die Mitgliederzuwächse entstehen. Nichts, was heute als Neuheit auf dem Markt plötzlichen Erfolg hat, funktioniert aufgrund ausgeklügelter Planung, sondern aufgrund günstiger Umstände.

Geändert von DiStefano (01.05.2010 um 00:04 Uhr).
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  #6  
Alt 01.05.2010, 09:24
Benutzerbild von wate
wate wate ist offline
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Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.282
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Die günstige Gelegenheit beim Schopfe packen, hat aber auch was mit Planung, Strategie und Organisation zu tun. Uns fehlen die strategischen Vorgaben. Übrigens will ich sofort klarstellen, dass es mir im letzten Aufsatz nicht um Schuldzuweisungen an irgendwelche Verbandsfunktionäre geht. Ich habe lediglich einen Zustand beschrieben und kenne natürlich die Probleme, die mit einem Ehrenamt verbunden sind. Ich kenne auch tatendurstige Leute, die in ihrem Wirken im Stich gelassen werden, und als Einzelturner kann man natürlich auch nichts Nachhaltiges bewegen. Insgesamt ist das eine sehr bedauerliche Entwicklung. Neue finden in unserem Spiel- und Sportsystem keine Nischen, sie werden sofort ins kalte Wasser geworfen, müssen zig Bälle kaufen und sich die Wochenenden um die Ohren schlagen. Was uns Spaß macht, vergrault vielen die Lust, sodass sie wieder aufhören oder unzufrieden sind. Du hast das mit Leistungsdruck beschrieben, und überhaupt habe ich Deinem letzten Beitrag entnommen, dass wir in der Sache ganz dicht beieinander sind. Ich wünsche Dir und Deinem Hintergrund einen schönen Feiertag sowie ein nettes Wochenende.
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  #7  
Alt 01.05.2010, 10:25
DiStefano DiStefano ist offline
Revoluzzer
 
Registriert seit: 12.12.2007
Beiträge: 409
Standard

Danke gleichfalls, wate.

Natürlich sollte man, bevor man etwas unternimmt, nicht auf Planung verzichten. Aber die Planung darf heute eben nicht mehr so laufen, wie uns dies die klassische Betriebswirtschaftslehre seit Jahrzehnten lehrt: nämlich dass der Ausgangspunkt der Planung eine abstrakte Zielvorstellung sei. Bevor man anfängt, Ziele zu bilden und ihre Erreichung zu planen, muss man das Umfeld, in dem man sich befindet, genauestens beobachten und analysieren - um dann die Zielvorstellungen möglichst realitätsorientiert und eben nicht wunschtraumorientiert zu gestalten. Hierzu ist Feldforschung unverzichtbar.

Zu fordern wäre demnach, dass unter den Planern und Entscheidern möglichst viele wären, die den Kontakt zur Minigolfwelt (und damit meine ich eben gerade nicht die Spitzensportwelt!) regelmäßig halten, indem sie bei Pokalturnieren, Jugendveranstaltungen, Breitensportmaßnahmen, Bezirks- und Landesligen auftreten und bei den dort Anwesenden regelmäßig Meinungsbilder einholen, so wie dies ja bereits bei den Spitzensportlern und den mit Minigolf verbundenen Wirtschaftsbetrieben gemacht wird.

So, und jetzt geht's aufs Maifest.
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