(New York) – Er weigerte sich, einen Eid abzulegen – zu groß ist seine Verachtung für Amerika. Dann ließ Khalid Scheich Mohammed (41) verkünden: „Ich bin für die Anschläge vom 11. September verantwortlich – von A bis Z.“ Fünfeinhalb Jahre, nachdem zwei Flugzeuge in das World Trade Center rasten, hat der erste Terrorist in Haft ein vollständiges Geständnis abgelegt. Vor einem dreiköpfigen Militärtribunal im Gefangenenlager Guantánamo Bay (Kuba) übernahm der Chefplaner Osama bin Ladens die Verantwortung für die Attentate – vier Jahre nach seiner Festnahme in Pakistan. 26 Seiten umfasst die Abschrift des Verhörs. Zunächst ließ der Terrorscheich eine Erklärung verlesen. „Ich war al-Qaidas militärischer Kommandeur für alle Operationen auf der ganzen Welt“, so der Scheich. Er gab zu,
- die Anschläge vom 11. September,
- die Attentate auf das WTC 1993 und
- die Bomben in Touristenbars auf Bali (1992) zu verantworten,
- den US-Journalisten Daniel Pearl 2002 eigenhändig enthauptet zu haben.
Außerdem habe er weitere Anschläge geplant, die nicht ausgeführt wurden. Insgesamt sind es 29 ausgeführte und geplante Terrorakte. Nach Verlesung des Statements erklärte der Scheich in gebrochenem Englisch: „Ich bin nicht glücklich, dass 3000 Menschen starben. Es tut mir sogar leid. Ich mag es nicht, Kinder zu töten. Töten ist für Moslems verboten wie für Juden, für Christen.“ Der Scheich betont mehrfach, er werde zu der Aussage nicht genötigt. Trotzdem durften keine Nicht-Militärs dem Verhör beiwohnen – „nationale Sicherheitsbedenken“, erklärte das Pentagon.