Zitat:
Zitat von Michelino
Ich glaube, Walter, hier sprichst du das zentrale Problem an.
Deine in- und extensive Öffentlichkeitsarbeit hat wahrscheinlich jede Menge Freizeitspieler/innen zusätzlich auf die Anlagen gebracht, nur wenige Vereine waren aber in der Lage, diesen Steilpass aufzunehmen. Die DMV-Mitgliederentwicklung ging auch in "deinen" 3 Jahren ungerührt abwärts, mal kurz aufgehalten durch die MinigolfCard, die aber auch nur wenige hundert neue Mitglieder brachte, weil sie unsere Vereine nicht als Chance sehen wollten bzw. konnten.
Weißt du noch, wie desaströs es war, als wir auf deine Initiative hin die Hamburger Anlagen dafür gewinnen wollten?
Das "Standing" in der Öffentlichkeit - auch Heiner und sein Team haben danach wunderbare Arbeit geleistet - machte es auch möglich, dass der Minigolfsport in das Programm des Deutschen Sportabzeichens aufgenommen worden ist. Als Breitensport-Mensch musste ich dafür nur eine Position besetzen, die von der Öffentlichkeitsarbeit in den Jahren zuvor erkämpft worden ist. Wir werden in der Öffentlichkeit wahrgenommen, weil sehr viel dafür getan worden ist - und zwar oben im Verband. Für die örtliche Bekanntheit können nur die Vereine selbst sorgen.
Aber auch beim Deutschen Sportabzeichen gilt: Nur ein Teil der Vereine - wie z.B. Hildesheim - packen so eine Chance tatsächlich beim Schopf.
Ich sehe aus der Erfahrung heraus ca. 50-100 Vereine im DMV, die den Kampf um die Zukunft wirklich ausfechten und infolge der Durchführung bewährter oder kreativer eigener Ideen den Mitgliedererschwund aufhalten. Sie werden bestehen, auch in 20 Jahren noch. Cash's Berliner Verein ist einer der dabei führenden.
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Vieles in Deinem Beitrag sehe ich ebenso, mit Ausnahme der Wichtigkeit und Bedeutung von MinigolfCard und Aufnahme ins Deutsche Sportabzeichen. Ich habe einige Bekannte, mit denen ich mich hin und wieder auch über Minigolf unterhalte, die müde lächeln, wenn sie hören, dass Minigolf fürs Deutsche Sportabzeichen anerkannt ist.
Das Standing in der Öffentlichkeit hat stark nachgelassen, ich vermisse zum Beispiel die Topplatzierungen in den öffentlich-rechtlichen Anstalten. Da kommt nichts mehr (z.B. "Sport aus aller Welt" im ZDF oder "heute Sport", ebenfalls ZDF. Wo waren die bekannten TV-Sender anläßlich der Europameisterschaften vor kurzem im eigenen Land?
Allerdings gebe ich Dir Recht, dass Medienpräsenz nur dann was für die Vereine bringt, wenn die Vereine nacharbeiten. Hierüber haben wir beide leidenschaftliche Breitensportseminare durchgeführt. Doch die anfängliche Euphorie ist in den meisten Fällen schnell wieder gewichen, und damit bin ich bei
meiner Kernfrage:
Warum ist das so?
Warum kriegen die Vereine das nicht gebacken? Eine spezifische Umfrage würde mich sehr interessieren. Ist es der massive Aufwand, der durch den Sportbetrieb entsteht, weshalb die Vereine den Hintern nicht hochkriegen?
Es gibt Beispiele, wo´s klappt: Mainz z.B. Dieser wunderbare Verein funktioniert auf vielen Ebenen, weil auch die "Alten" noch an Bord und sich nicht zu schade sind, den Breitensport voranzutreiben. Weil der Verein mit Joe Eichhorn einen vorzüglichen Pressemenschen hat, der mit der "AZ" kooperiert und auch die Nähe zu ARD und ZDF nutzt.
So können die Sportler Bundesliga spielen, ohne dass der Breitensport zu kurz kommt. Dieses Modell ist in Jahrzehnten gewachsen und ist nicht übertragbar. LEIDER.